Hi Sue,
mir geht es mit der Struktulosigkeit genauso. Als ich noch zur Schule ging, lief alles so nach Schema F. Obwohl ich kaum was aus eigener Initiative gamacht habe (Hausaufgaben) hab ich das Abi gepackt. Aber im Studium bin ich dann gnadenlos eingebrochen. Und statt gleich auf eine Fachhochschule zu gehen, wo es doch etwas strukturierter ist, hatte ich den Ehrgeiz alles selbst in die Hand zu nehmen und es aus eigener Kraft zu schaffen.
Ich hab auch regelrecht nach dem nächsten Höhenflug gesucht. Nach einer neuen Theorie oder Idee, die mich begeistert.
Und auch auf diese "dann würde ja alles wie von selbst gehen" hab ich gesetzt und je weiter ich im Studium zurückfiel, desto ehrgeizigere, höhere Ziele hab ich mir fürs nächste Semester gesteckt, weil ja meine Leistungskraft eigentlich "unbegrenzt" war, wenn ich nur endlich diese schlechte Stimmung loswürde.
Außerdem ist es für mich in gewisser Weise auch hart mir eingestehen zu müssen, daß ich vielleicht nicht ein ganz tolles Genie und Vordenker einer neuen Epoche, sondern einfach nur ein ganz normaler Typ mit einer Krankheit bin, die mich bei "erfolgreicher" Behandlung als gewöhnlichen Durchschnittstypen, der mehr oder weniger viele Jahre seines Lebens praktisch verschenkt hat, zurückläßt.
Marcus
P.S.:
Ein Wahn, der mich beglückt, ist eine Wahrheit wert, die mich zu Boden drückt.
Christoph Martin Wieland