Liebe Judith,
deine Arbeit zu bekommen, das traue ich mich gar nicht anzunehmen.
Aus deinen Beschreibungen um Deine Mutter kann ich immer mehr die Kinder meines Mannes verstehen. Keiner hier wusste, besser gesagt ganz langsam, wissen sie was hinter dieser Krankheit steckt und lernen die Zerrissenheit und den Redeschwall ihrer Mutter einzuordnen.Ein Beispiel: die eine Tochter ist inzwischen 34 Jahre und hat zwei Kinder, vor ca. 1,5 Jahren ist ihre Ehe kaputt gegangen ( Mann hatte Neue, es wurde ihr eine Woche vor Weihnachten mitgeteilt). Ihre Mutter hatte das überhaupt nicht interessiert. Es wurde die Geschichte einfach todgeschwiegen, aber die Geschichten der Mutter, darüber wurde ausführlichst gequatscht, das Verhältnis zwischen den beiden wurde stark belastet.
Es gibt einen 17 jährigen Sohn, den hatte sie einfach vergessen als sie nach NRW zog und plötzlich ist sie w i e d e r d a und meint sich um ihn wie um ein Kleinkind kümmern zu müssen.Sorry, wenn ich so ausführlich werde, aber ich glaube ich schlucke schon zu lange an diesen Stories und es tut gut es auszuspucken. Übrigens ist erst vor ca. vier Monaten die Krankheit richtig erkannt worden. Vorher wurde das als typische Depression im Wechsel behandelt.