Re: Was ist ....

14. 06. 2020 01:01
.... meine Maxime heute?

Früher war es mir sehr wichtig Anerkennung zu finden.
Bis ich bemerkte das diese Anerkennung von außen kommen sollte.
Diese Art der Lebensgestaltung war ein zutiefst abhängiges Verhalten.
Ich machte mein Bedürfnis nach Anerkennung abhängig von der Geisteshaltung anderer.

Ich bemerkte dies und mein Weltbild wurde total durcheinander geworfen, denn meine vermeintliche Selbstlosigkeit, hinter der ich mich gern versteckte, wurde aufgelöst.
Mein vermeintlich selbstloses, christliche Weltbild war auf­ok­t­ro­y­ie­rt.

Diese Diskrepanz zwischen dem "Schein" und dem "Sein" wurde zunehmend zu einem Problem.
(Ein Problem wird definiert als die Differenz zwischen einem Ist und einem Soll).
Auch in meinem Beruf wurde derart gedacht.
So wurde er auch gelehrt.
Es ergab sich also vollkommen "automatisch", dass mein Weltbild vollkommen Problemorientiert war.
Ich war nie im Sein sondern immer im Soll.
Überall suchte und fand ich Probleme.
Und mit der Problemfindung gab es dann die Aufgabe der Problemlösungskonzepte.
War "man" hierzu nicht in der Lage war man schlecht geschult oder ein Versager.

Plötzlich geschah etwas kolossales.
Die Parameter wurden verstellt.
Paradigmen aufgelöst.
Eine neue Maxime aufgestellt.
Ressourcenorientiert wurde das Schlagwort.
(Heute eine weit verbreitete Maxime)

Das besondere an dieser Umkehrung ist die Ressource an sich.
[Duden Ressource = natürlich vorhandener Bestand von etwas, was für einen bestimmten Zweck, besonders zur Ernährung der Menschen und zur wirtschaftlichen Produktion, [ständig] benötigt wird ]

Um Ressourcenorientiert arbeiten oder leben zu können ist es sinnvoll zuerst einmal eine Aufstellung der vorhandenen Ressourcen zu machen.
Stichwort: Inventur
Halte ich mich an dieses Procedere kann ich niemals in ein Defizit kommen.
(Philosophisch betrachtet geht es hier ums Sein und nicht ums Nichtsein, welches ja nicht existieren kann, da wir wissen dass wir waren, sind und sein werden.)
Wenn es also nicht um das Was geht, bleibt nur die Frage nach dem Wie?

Meine anfängliche Konfusion wurde also neu geordnet und ich habe mich teilweise schnell neu konditioniert.
Und so wie mein bisheriges Leben war, gestaltete sich auch die Neu-Konditionierung sehr wechselhaft.
Fortschritt wurde öfter von Stillstand unterbrochen und Akzeptanz mit Ablehnung oder kleinreden des Erreichten begleitet,
denn der neue Weg war nicht immer der einfachere, leichte Weg und ich hatte doch den inneren Anspruch, möglichst ohne Anstrengung mein Ziel zu erreichen ....
Verschiedene Therapie- und Behandlungsangebote wurden Phasen bedingt von mir genutzt bzw. nicht !

Letztlich wurde ich "gezwungen" endlich meine Lebenssituation konsequent Ressourcenorientiert zu gestalten, oder kurzfristig abzudanken.
Die entscheidende Erkenntnis kam mir erneut nach einem Treffen mit gleichgesinnten:
Es ist, war und bleibt mein Leben!
Und ich will es ab jetzt möglichst in Frieden und mit mir und meinen Mitmenschen Leben!

So wie ich es seitdem mit den weltlichen Ressourcen halte, so halte ich es jetzt auch mit meinem spirituellen Ressourcen.
Ich habe verschiedene Lehrmeister gefunden die mir halfen meine inneren Dialoge neu zu gestalten.
Dies ging natürlich nicht von Jetzt auf Nun.

Kern der neuen Konditionierung ist die erlernte, statische "Amtssprache" in eine Sprache der Liebe, bzw. Empathie zu wandeln.
Zu lernen empathisch mit sich zu werden ist ein spannender Prozess.
Um die innere Empathie zu erreichen wurde es wichtig meinen Bedürfnissen auf die Schliche zu kommen und diese so zu nehmen wie sie sind.
Ohne Hintertür, Ausrede und Verleumdung.
Verbunden mit diesen Bedürfnissen sind meine Gefühle.
Und diese sind verbunden mit meinen Gedanken.
Gedanke, Gefühl und Bedürfnis bedingen sich wechselseitig
Empathie ist also nicht dual oder dualistisch sondern mindestens ein 3-dimensionales System!
So wie alles existierende mindestens dreidimensional ist.

Dieser neue innere Ansatz findet in mir in einer (fast) täglichen, kurzen Meditation, die auch mit einem kleinen Zeremoniell verbunden ist, Befriedigung:
Ich habe es mir zur Gewohnheit gemacht eine morgendliche Innen-Schau (= Inventur / Bestandsaufnahme)
mit einem spirituellem Text, einem Licht und Gebet zu verbinden.

So beginnen meine Tage positiv bzw. mit Lebendigkeit.
Wenn ich mir täglich verinnerliche was ich alles habe, dann bleibt kaum Platz für Mangel.
Am Abend halte ich ebenfalls kurz inne und schreibe kurz in mein Dankbarkeits-Tagebuch.

Auch wenn es manchmal nicht den Anschein gab, so geschah doch (fast) alles in meinem Leben mit meiner Billigung, Duldung, Akzeptanz.
So auch die Duldung meiner ehemaligen "Lieblingsegefühle":
Wut - Schuld - Scham und Depression.
Oft gepaart mit Angst.
Sie waren so alltäglich und umfassend präsent, dass ich es nahezu als natürlich angesehen hatte sie alltäglich durchleben zu müssen.
Dankbarkeit ist ein wunderbares Hilfsmittel mich von diesen alten "Lieblingsgefühlen" zu lösen.

Natürlich überspielte ich diese Gefühle mit Arroganz, Hochnäsigkeit, Überlegenheit, Stärke, Kompetenz, Lautstärke, Ironie, Witz, Humor, Erfahrenheit und so weiter ......
Aufrecht erhalten wurde dieses System der Selbst-Verleumdung durch den Missbrauch unserer gesellschaftlich geduldeten/geförderten Drogen Kaffee, Zigaretten, Alkohol.
Zusammen und gemixt mit Antidepressiva, Neuroleptika, Schmerzmitteln ....

Der Ausstieg aus diesem System war nicht einfach.
Er geschah auch nicht über Nacht.
Hat auch kein festes Fix-Datum, keinen Jubiläumstag.
Es war und ist ein steter Prozess.
Dieser nennt sich Leben bzw. Lebenssituation.

Ich hoffe und bete täglich noch länger an diesem Prozess beteiligt sein zu können, da ich neue Ziele entwickelt habe.
Ich hoffe und bete täglich diesen Prozess in Lebendigkeit ausfüllen zu können und so meinen neuen Zielen näher zu kommen.
Ich hoffe und bete täglich mich zu erinnern das der Weg das Ziel ist.
Ich hoffe und bete täglich das Geschenk der Lebendigkeit in Respekt, Demut und Dankbarkeit annehmen zu können.

Nun wurde der Text doch länger als beabsichtigt.
Ich hoffe er ist leserlich und verständlich geworden?

Mit friedvollen Grüßen
kiss-me-twice

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Freude kommt von innen - Glück von außen!

Allein ein guter Wille reicht nicht, wenn man ein Verhalten ändern möchte.
Wenn wir ausschließlich rational unser Verhalten ändern wollen und die positiven emotionalen Verstärker fehlen, bedeutet das, dass man permanent gegen seine Intuition handeln muss: Eigentlich hätte ich ja lieber ein Stück Schokolade ....
Unsere Vorlieben sind ja zum Teil angeboren oder in der frühen Kindheit erlernt.
Eine rein rationale Selbstregulation erschöpft sich daher bald.
So kommt es dann zu Einbrüchen und Rückfällen ....

(Quelle: Prof. Britta Renner - in/pact - Juni 2020)
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Was ist .... ?

kiss-me-twice 2226 12. 06. 2020 14:53

Re: Was ist ....

kiss-me-twice 450 14. 06. 2020 01:01

Re: Was ist ....

Ydurt 478 14. 06. 2020 12:24

nein

kiss-me-twice 446 14. 06. 2020 22:34

Frage @ Alle - Lockerungsübungen ....

kiss-me-twice 424 16. 06. 2020 02:10

Was ist mir gerade wichtig ?

kiss-me-twice 439 16. 06. 2020 12:33

Re: Was ist mir gerade wichtig ?

zuma 437 16. 06. 2020 12:39

Was ist mir gerade wichtig ?

kiss-me-twice 456 16. 06. 2020 17:29

Re: Was ist mir gerade wichtig ?

orso 1304 18. 06. 2020 01:45



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