Hallo fluuu,
es geht doch nicht um das Jammern weges des wenigen Geldes, das viele hierzulande zur Verfügung haben. Es geht um die Ungleichheit.
Es geht darum, dass es in Deutschland Menschen gibt wie Mick Flick, die Milliarden besitzen, von denen in seinem Fall die eine oder oder andere von Zwangsarbeitern während des Nationalsozialismus erwirtschaftet wurde und die sich ganze Kunstsammlungen kaufen können, die mehrstellige Millionenbeträge wert sind und dass es auf der anderen Seite hundertausende gibt, die sich den Eintritt in die Museen, in denen diese schöne Kunst ausgestellt wird, nicht leisten können.
Sie haben nämlich kein Recht, Kunst zu sehen. Dieses Recht existiert für sie nicht. Du sagst, Du bist Künstler, dann kann dir das doch eigentlich egal sein, oder? Ich für meinen Teil finde es zum Kotzen. Ebenso zum Kotzen finde ich es, dass es Leute gibt, die sich Autos für 60, 70, 80, 100tausend Euro leisten können und auf der anderen Seite Leute, die noch in ihrem Leben am Meer waren. Ich finde das bitter und traurig.
Wir leben in einer Gesellschaft, eine Gesellschaft ist eine Gemeinschaft, die zusammenhalten sollte, möchte man meinen. Zusammenhalten am Arsch. Unsere Gesellschaft nähert sich einem Zustand an, den es in anderen bereits gibt. Eine nicht zu kleine Minderheit wird langfristig vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen. Nimmt einfach nicht daran teil. Ist nicht drin. In den USA sind das 20 %. Die leben in einer Art Schattengesellschaft, die siehst Du nicht. Mittlerweile trifft das ja sogar für Leute zu, die Jobs haben. Sie verdienen so wenig, dass sie sich doch nichts leisten können.
Wenn Du es nicht schlimm findest, auf vieles zu verzichten, dann ist das dein Bier, bitte schön. Aber noch einmal, darum geht es mir nicht. Ich bin für eine Gesellschaft, in der jeder annähernd die deselben Möglichkeiten hat und in dem nicht einem Teil von vorneherein eine ganze Reihe von Möglichkeiten nicht offenstehen. Mir gefällt das nicht und ich würde einiges dafür geben, eine andere Gesellschaft zu erkämpfen, wenn ich nur wüsste, wie.
Gruß Jim
51, Diagnose BiPolar seit 2004, krank schon sehr viel länger, Alkoholiker.