Re: Schock, Trauer, Selbststigmatisierung

30. 03. 2018 12:45
Liebe Heike
ich habe das Leben als gesunder Erwachsener nie kennengelernt.
Das heißt ich war bis zum 17.Lj ein einigermaßen normaler Teenager - wobei ich im nachhinein betrachtet auch sehe, dass ich in der Schulklasse am Rande stand - schon dadurch dass ich die jüngste war, weil ich so sehr früh eingeschult worden war (mit 5 plus 2 Kurzschuljahre) und frühzeitig das Problem hatte, nicht mithalten zu können, Ich fing sogar frühzeitig an zu klauen, weil ich zu wenig Kleidung hatte

Mein verstorbener Arzt hat mal gesagt, dass die bipolare Erkrankung bei mir begonnen hat, als mein Gehirn noch nicht ausgereift war.

Irgendjemand schrieb hier mal, ich würde so "jung" schreiben. Vielleicht meinte der auch so was wie "naiv". Dass also ein Erwachsen werden wie andere es erlebt haben, die erst in späteren Alter die Ersterkrankung hatten mir nicht möglich war. Begonnen hat es mit der Depression mit 17, mit 19 dann die erste Manie mit Khs aufenthalt. Insgesamt 8 KLinikaufenthalte mit über 5 Jahren Aufenthaltsdauer. Das zum Thema Schock,Trauer.....

Zu Selbststigmatisierung hatte ich keinen Anlass. Ich kannte mich ja nicht anders als krank, ich war Zeit meines Lebens ein Psycho und habe mich dennoch ins Leben reingewurschtelt. Eine Ausbildung begonnen, unterbrochen weil der Freund gestorben ist, Klinik, und wieder weiter, Ausbildung beendet.
Zu arbeiten begonnen
Auf der ersten Arbeitsstelle nicht als Psycho zu erkennen gegeben. Das war mir in dem Fall wichtig- dass ich arbeiten kann wie andere auch und man es mir nicht anmerkt
(Heute mit 57 habe ich andere Prioritäten und es ist mir wichtig, dass der AG Bescheid weiß- da ich immer wieder Situationen habe, da brauche ich Verständnis seitens des AG und das funktioniert auch)

Für mich ist von größter Bedeutung, dass ich TROTZ der frühen Erkrankung und Schwere der Erkrankung (plus Unfalltod des LG) den Weg ins Leben geschafft habe, eine Wohnung eine Arbeitsstelle einen Freundeskreis. Dass ich darauf stolz bin - da ist es mir sowas von egal, wenn andere sollten abfällig, stigmatisierend reden sollten - in meinem Beisein tut das keiner. Und ich umgebe mich auch nicht mit Menschen, die keine Ahnung von nichts haben.

Heike, ich weiß nicht ob mein Beitrag so richtig zu deinem Eingangspost passt, aber ich wollte diese Gedanken doch gerne loswerden, weil sie vielleicht doch hier hin gehören??

Liebe Grüße
Irma
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Schock, Trauer, Selbststigmatisierung

Heike 1636 30. 03. 2018 01:27

Re: Schock, Trauer, Selbststigmatisierung

Irma 485 30. 03. 2018 12:45

Re: Schock, Trauer, Selbststigmatisierung

Diesel 447 30. 03. 2018 13:29

Re: Schock, Trauer, Selbststigmatisierung

Heike 407 30. 03. 2018 14:27

Re: Schock, Trauer, Selbststigmatisierung

Heike 391 30. 03. 2018 14:18

Re: Schock, Trauer, Selbststigmatisierung

tschitta 395 01. 04. 2018 20:57

Re: Schock, Trauer, Selbststigmatisierung

Diesel 355 01. 04. 2018 21:13

Re: Schock, Trauer, Selbststigmatisierung

Lea-Tabea 474 31. 03. 2018 17:03

Re: Schock, Trauer, Selbststigmatisierung

Heike 398 31. 03. 2018 18:06

Re: Schock, Trauer, Selbststigmatisierung

Lea-Tabea 383 31. 03. 2018 21:42

Re: Schock, Trauer, Selbststigmatisierung

Deborah 419 01. 04. 2018 06:06

Re: Schock, Trauer, Selbststigmatisierung

Heike 403 01. 04. 2018 20:27

Re: Schock, Trauer, Selbststigmatisierung

tschitta 356 01. 04. 2018 20:38

@ Heike

Deborah 519 01. 04. 2018 22:44



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