Hallo Silvia,
ich bin zur Zeit in der Tagesklinik (seit ca. 14 Wochen)
und deine Ängste kann ich gut nachempfinden, da ich sie vorher auch hatte. Die Ängste sind jedoch nicht begründet.
Die alten Bilder hängen uns immer noch in den Köpfen die ja auch durch Filme (einer flog über das Kukuksnest ...) und das allgemeine Geschwätz geprägt werden.
Nichts als Gerüchte!
und es findet auch keine Gehirnwäsche statt, wie du befürchtest. Es hat sich viel getan in der Psychiatrie in den letzten 15 Jahren und das Geschätz stammt noch aus alter Zeit und sind immer noch gängige Vorurteile.
Nun schreibe ich dir mal meinen Stundenplan auf:
Mo: 8.30 Morgenrunde
9.00 gemeinsames Kaffe trinken
9.30 Alltagsrunde (Gruppentherapie)
11.00 Medikamentenvesite
12.00 Mittagessen
14.00 Sozialtraining
Di: 8.30 Morgenrunde
9.00 gemeinsames Kaffe trinken
9.30 Alltagsrunde (Gruppentherapie)
12.00 Mittagessen
14.00 Sport
Mi: 8.30 Morgenrunde
9.00 gemeinsames Kaffe trinken
9.30 Alltagsrunde (Gruppentherapie)
12.00 Mittagessen
13.00 Ergotherapie
Do: 8.30 Morgenrunde
9.00 gemeinsames Kaffe trinken
9.30 Alltagsrunde (Gruppentherapie)
12.00 Mittagessen
13.00 Ergotherapie
Fr: 8.30 Morgenrunde
9.00 gemeinsames Kaffe trinken
9.30 Alltagsrunde (Gruppentherapie)
11.00 freies Werken
12.00 Mittagessen
14.00 gemeinsame Freizeitgestaltung
ca. 16.00 Uhr ist Ende, ein echt langer Tag und Abends merkt man, das an sich arbeiten echte Arbeit ist, die zum Erfolg führt.
Die Gruppengespräche bringen mir sehr viel, weil ich mich spiegeln kann und ein feadback erhalte, was meine Gefühle sagen und wie ich tatsächlich wahrgenommen werde und somit lerne ich mich besser einzuordnen ob nun manisch, depressiv oder gar "normal". Erkenne die Phasen frühzeitig und kann mein Verhalten besser steuern.
Es tut mir einfach nur gut und stabilisiert mich.
Ich kann dir es nur raten, probier es aus, du kannst es ja jederzeit unterbrechen und aufhören. Dich zwingt keiner.
Du hast ja meine Telefonnummern, kannst mich gerne anrufen und mehr erfragen.
Michael