Hi Rani,

was die Tabletten angeht, kann ich Dir nur wenig helfen. Dein erhoffter Medizinprofi bin ich also Beileibe nicht ;-)

Warum antworte ich dann auf Deinen Beitrag?
Nun, die ausführliche Schilderung Deiner Vorgeschichte weckt in mir Erinnerungen, da auch ich seit der Erkrankung auf Alkohol verzichte. Drogenexperimente liegen lange zurück und Nikotin brauche ich einfach weiterhin.

Ich denke, ich hatte eine Manie, was ich allerdings nicht vollends weiss, da sich diese höchstwahrscheinlich im Stadium heftigen Alkoholgenusses abgespielt haben muss. Karneval 2001 im Rheinland.
Von daher ist mir die Scham nicht vollends bewusst, aber ein untrügliches Schuldbewusstsein hat mich in die Klinik getrieben.

Dort stellte ich dann mehr und mehr fest, wie dringend nötig dieser Schritt schon lange gewesen wäre, dass nichts so schön und in Ordnung gewesen ist, wie eigentlich gedacht. Und was mich erschreckt hat: Bei all diesen gewaltigen neuen Erkenntnissen und Erfahrungen habe ich leider nur ein einziges Mal weinen können, gleichwohl mir sehr viel häufiger dazu zu Mute gewesen wäre.
Ich musste gerade lächeln, als Du das Weinen als Ventil beschrieben hast, diese Umschreibung wähle ich nämlich auch sehr häufig und bin mitunter bis äußerst häufig untröstlich darüber, dieses Ventil nicht zu besitzen.

Warum weint man?
Wohl die unterschiedlichsten Anlässe können auslösend wirken: Trauer, große Freude, Anteilnahme, oder die von Dir genannten Filmszenen.
Das Weinen kann so richtig reinigend sein (Heulen bis zur Erschöpfung) und dann kommt der Punkt, wo keine Träne mehr vorhanden ist und man sich wieder sammelt und aufrappelt. Ich würde so gerne, das darfst Du mir glauben.

Ich lasse es jetzt mal sein, irgendwelche Mutmaßungen über Ursachen Deiner Emotionalität anzustellen, das wäre echt vermessen. Ich belasse es dabei, Dir lediglich viel Erfolg im Umgang mit der Gefühlsachterbahn zu wünschen.

Alles Liebe,

sebo