Hallo anitaa,
ich glaube, Medikamenten abzusetzen, gehört etwas zur BS - zumindest bei mir.
Ich würde mich zwar vielleicht als "alter Hase" bezeichnen, immerhin nehme ich seit mehr als 10 Jahren Lithium. Aber den Gedanken während guter Zeiten - alles abzusetzen, habe ich immer noch.
Gelegentlich sauge ich dann auch Sachen aus dem Umfeld auf, die mir gerade gut passen.
Z.B. hatte mein Psychiater mich mal als geheilt bezeichnet. Dass dies absoluter Blödsinn bei einer bipolaren Störung ist, zudem ich ja weiterhin die Medikamente nehme, war mir mehr als klar - aber es blieb in meinem Hinterkopf. Ein paar Monate später habe ich, auf meinen Wunsch hin, dann das Ausschleichen vom Lithium besprochen. Mein Glück war, dass ich es wirklich sehr langsam angegangen bin (nicht wie der Trottel-Psychiater es innerhalb 3 Monaten vorschlug).
Aber nach gut 6 Monaten kam die Rechnung mit einer fiesen Depression inkl. ziemliche Probleme bei der Arbeit. Ich habe dann wieder auf normal aufdosiert.
Ich finde sehr gut, dass du deine Erfahrung hier teilst - braucht ja auch Mut sich dies inkl. der ganzen Scham einzugestehen.
Ich wünsche dir, dass es dir bald wieder besser geht. Und diese Erfahrung wirst du sicher nicht vergessen.
Liebe Grüsse Nil