Hallo Müde Maus,
ich sehe dich auch an der Oberfläche, aufgewühlt und hin und her geworfen. Die Angst vor der Tiefe der eigenen Persönlichkeit oder Lebens glaube ich dir aufs Wort.
Ich habe zu Beginn mit dieser Erkrankung so ca. 10 Jahre Medis komplett verweigert nach einem Switchen im Anschluss menes 1. Psychiatrieaufenthaltes noch vollgepumpt mit verschiedenen AD´s. War järlich hin-und hergeworfen von Phasen, also nicht so heftig wie in gemischten Phasen oder rapid c..
Dann war ich so gebeutelt von diesem hin- und her, nahm wahr wie mein Kind darunter leidet und habe mich auf Li eingelassen, denn ich wollte unbedingt was ändern. Ich wäre zu dem Zeitpunkt nicht in der Lage gewesen, mich mit der Erkrankung in der Tiefe auseinanderzusetzen. Die Stabilität dafür war nicht gegeben. Nur mit dem Medi war es möglich, dahin zu gelangen.
Gleichzeitig war für mich klar, in den langen Jahren ohne Medi war ich auch nicht ständig in Phase, es gab lange stabile Zeiten dazwischen. Also nahm ich an, es sind nicht nur bestimmte Zusammensetzungen von Botenstoffen etc. im Gehirn, die diese Phasen triggern, es musste auch andere Zusammenhänge geben. Auf den Weg das herauszufinden, konnte ich mich erst mit einer ausreichenden Stabilität im Umgang mit der BST begeben.
Seitdem nutze ich von Therapie, Arbeit in allen möglichen zeitlichen Rhythmen und Ansprüchen, Reflexion in Familie und mit Freunden, Spiritualität in Form der Christen, Sport, Aus- und Weiterbildungen, ehrenamtliches Engagement, Selbsthilfe in verschiedenen Gremien alles Mögliche, was mich interessiert und auch Spaß macht, was mir über den "Weg" läuft oder manchmal stolpert. In diesem Tun und auf diesem Weg finde ich schon Befriedigung. Das Ziel ist der Weg oder ergibt sich auch daraus. Mein Motor ist vielleicht die Bewegung, die Veränderung, eine Neugierde auch auf das Leben, die blieb.
Das ist und war mein Weg, der immer wieder ein Stückchen neue Freiheit in mir brachte.
Deinen Weg wirst du selbst herausfinden. Hartnäckig genug stellst du dazu deine Fragen, gehst mit dir ins Gericht und auch mit deinen Mitmenschen und du liebst deine/eure Kinder.
Alles Gute und trau´ dich mit viel Kraft wünscht dir
s.
PS: Langfristig hat mir die Auseinandersetzung mit der BPS in der Tiefe druchaus geholfen. Das Li war und ist Mittel zum Zweck - mehr nicht. Ich nehme es nach wie vor mono und habe es in den vergangenen Jahren auf die Hälfte in der Dosis reduzieren können. Die Verantwortung für mein Leben inclusive meiner Ausprägung der BPS habe ich mir bewahrt.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 14.11.23 16:34.