hallo Frech,
ich bin ja seit über 20 Jahren in einer Spezialsprechstunde für BS der Charité in Behandlung.
Dort habe ich u.a. gelernt, dass Antidepressiva höher dosiert Mischzustände auslösen können bei Menschen mit BS. Das ist leider bei niedergelassenen Ärzten noch nicht angekommen.
Eine Bipolar-Koryphäe sagte mal sinngemäß, dass für die Ärzte nicht die Behandlung von Manien das Problem seien (das ist eine Frage der Dosierung) sondern die Behandlung der bipolaren Depressionen, die sich in der Behandlung oft zäh tun und viel schwerer in den Griff zu kriegen.
Ich verstehe das radikale Weglassen von Quetiapin nicht. Quetiapin punktet im Gegensatz zu den meisten anderen NL durch eine antidepressive wie auch antimanische Wirkung ab einer bestimmten Dosierung. Ich nehme zur Zeit jeden Abend unretardiert 200 mg. Bei weniger schlafe ich schlechter und werde depressiver, jedenfalls derzeit. Ich nehme derzeit 10 mg Escitalopram als AD. Gehe ich höher damit, bekomme ich Mischzustände. Zumindest war das mal so. Das unterscheidet uns wesentlich von unipolar depressiven Menschen. Bei uns muss immer der mögliche Switch in Richtung Manie aber auch Mischzustand im Auge behalten werden. Den Mischzuständen wird leider immer noch viel zu wenig Beachtung geschenkt, obwohl die viel häufiger vorkommen als vor Jahren noch vermutet.
Auch wenn ich kein Arzt bin, verstehe ich nicht, dass dein Arzt dir von plötzlich auf gleich das Qu. entzieht bei gleichzeitiger Gabe eines zweiten AD.
Alles Gute
Friday
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Nicht alles, was schwankt, ist bipolar.
Hätte ich die Kraft nichts zu tun, ich täte nichts.
Man muss sich von sich selbst nicht alles gefallen lassen.