Hallo Pipilotta,
ich musste lächeln, als ich deinen Beitrag gelesen habe, denn ich habe oft das Gefühl, dass Gedichte und musikalische Werke nahezu dazu prädestiniert sind, Gefühle auf eine Art zu beschreiben, die anders kaum auszudrücken sind.
Insbesondere zu Beginn einer depressiven Episode geht es mir oft so, dass ich fast schon zwanghaft versuche, irgendeine Metapher zu finden, die nicht betroffenen Personen begreiflich machen kann, was es bedeutet, unter einer depressiven Episode zu leiden (auch, um selbst das Gefühl zu haben, die Depression validieren zu können), aber ich glaube auch nicht, dass das auf diese Weise möglich ist.
Das von dir genannte Lied kannte ich noch nicht; ich persönlich höre vor allem Lieder von Bands und Musikern im Rock-/Metalbereich, die auch Depressionen thematisieren. Viele von diesen wirken nach meiner Auffassung sehr authentisch und entsprechend könnte ich mir gut vorstellen, dass sie anderen Personen die Depression vielleicht etwas begreiflicher machen könnte.
Mir persönlich hilft es allerdings auch oft, solche Lieder zu hören, um dem Gefühl, alleine mit der Erkrankung zu sein, etwas entgegenhalten zu können.
Es kommt mir manchmal wie ein schmaler Grat vor, inwieweit der positive Einfluss der Musik auf das Gefühl der Einsamkeit oder der negative bezüglich der stärkeren Fokussierung auf die depressiven Symptome überwiegt.