Hallo anitaa3
Das ist schon bei menschen mit bipolaren störungen verschieden, nicht jeder verträgt alles gut.
Unter lithium und abilify hatte ich eine ganz lange stabile zeit, aber abilify hat mir auch nebenwirkungen beschert. Ich war dauermüde, von morgens bis abends. Erst als abilify nicht mehr da war, wusste ich, das kam davon.
Deshalb denke ich "ein gesunder" braucht ja die wirkung der stabilität gar nicht, die hat er ja. Aber nebenwirkungen gäbe es vermutlich von person zu person unterschiedlich. Also das wäre meine theorie.
Bei medikamenten konnte ich teilweise nebenwirkungen tolerieren, auch weil ich dachte, das gehört dazu. Nun bin ich etwas wählerischer und anspruchsvoller geworden, weil ich erfahrungen machen konnte, wie schön und "echt" mein leben sein kann ohne gewisse nebenwirkungen. Das finde ich ganz legitim.
Für phasen selbst finde ich es ganz ok, da mit anderen oder erhöhten medi reinzuschiessen, vorübergehend muss das einfach wirken. Bei der phasenprophylaxe möchte ich mich auch wohlfühlen damit und ein lebenswertes leben haben.
Ich habe als rückmeldung erhalten, dass ich früher, so vor 10 jahren so sediert war von den medikamenten, dass ich kaum meine mimik zeigen konnte und dass ich heute lebendiger wirke. Ich beurteile das genauso.
Das ist dann der spagat. Natürlich deckelt dieses sedierende zeugs, aber meine lebensqualität ist wichtig, ich will in stabilen phasen leben dürfen und nicht nur sediert warten. Ich gehe lieber ein gewisses risiko ein, dadurch schneller psychisch umzukippen, dafür habe ich gelebt.
Mit Liebe und Ruhe betrachtet ist die Welt am Schönsten