Hallo Ydurt,
es stimmt, dass sich der Bedarf an Lithium
im Schnitt mit zunehmenden Alter oder im Alter verringert.
Das kann bei dir so sein, muss aber nicht.
Die Wirkweise des Li wird wohl gleich bleiben, aber der Stoffwechsel des Menschen verändert sich im Alter, wird langsamer. Damit verstoffwechseln wir das Li im Alter auch etwas anders.
Aber die andere Seite ist, dein Stoffwechsel ist seit Jahrzehnten an das Lithium gewöhnt.
Soviel zum Allgemeinen.
Nun reagiert ja jeder Mensch anders. Ob und wieviel du möglicherweise vom Li weniger bräuchtest, kann nur aufgrund einer Bestimmung des Spiegels im Blut festgelegt und ganz allmählich versucht werden in Absprache mit dem Arzt. Machst du das zu schnell kann eine Phase auftreten, mit der du dann in deinem Alter so richtig "die Brille aufhättest". Das muss nicht sein, oder?
Ließe man den Spiegel in Bezug zum Alter so gänzlich außer Acht, könnte es zu einer Li-Vergiftung kommen. Ich habe es bei einer älteren Dame von Mitte 70 vor einigen Jahren miterlebt, wie schleichend eine Li-Vergiftung einsetzte und als es akut und erkannt wurde, hatte sie nicht mehr viel dagegen zu setzen und verstarb. Das heißt nun
nicht dass so etwas immer und in gleicher tragischen Art abläuft.
Das Grundproblem, das wir im Alter etwas weniger vom Li brauchen, sollten dein Arzt und du gemeinsam im Blick haben.
Ein paar Tage oder Wochen ohne oder mit weniger Li begründen dabei noch keine verlässliche Aussage und könnten für dich gefährlich werden.
Meine Grundaussage dazu: Zuviel wie auch zu wenig Lithium können im Alter zum Tod führen oder ein bis dahin langjährig stabiles Leben mit der Bipo so auf den Kopf stellen, dass ein geruhsamer Lebensabend ad acta gelegt wäre. Alles nach wie vor und wie immer bei uns Bipo´s eine Frage der Balance.
Zum Seroquel kann ich dir nichts schreiben.
LG
s.