Ziemlich genau das was du beschreibst beschäftigt mich nun schon bald 5 Jahre.

Mir hilft es, wenn ich mir vor Augen führe, dass es eben ein Selbstschutz von denen ist, sie es kaum ertragen sich mit meiner (unserer) Krankheit auseinanderzusetzen. Die andere mögliche Interpretation wäre pure Gleichgültigkeit. Ist aber glaube ich eher selten der Fall bei Angehörigen.

Die andere Sache die mir hilft ist, dass Ich die "Familie nach oben" nicht mehr so sehr als feste Gruppe anzusehen, sondern jedes Familienmitglied für sich. Und da gibt es grosse Unterschiede. Es geht ja auch nicht bloss um das Interesse an der Krankheit, sondern um ganz allgemeines Interesse am gemeinsamen Kontakt. Ich meide Familienfeste (grössere Gruppen überfordern mich eh, und meine Familie ist gross). Dafür versuche ich, mich dafür möglichst regelmässig mit einzelnen Familienmitgliedern zu treffen, also Einzelbeziehungen innerhalb der Familie zu pflegen. Die Thematik "bipolare Störung" eignet sich wohl weniger für Plenumsdiskussionen. Ich denke gerade bei den Eltern kann es viel Schmerz auslösen, dann kommen allenfalls nich Schuldgefühle hinzu, ob sie zum Teil verantwortlich seien an der Krankheit hires Kindes.

Wirklich gelöst habe ich diese Probleme noch lange nicht. Denke ich an Sie, löse ich nach wie vor starke negative Gefühle bei mir aus. Aber ich merke wie es sich langsam bessert, ich mit jedem Jahr ein wenig Distanz gewinne. Gras wächst nunmal laaangsam.

Ach ja, einen netten Nick hast du...wie kommt man bloss auf den...bist etwa ein Fan vom Niccolo !? ;-)