Hallo Kinswoman,
der Preis den ich bezahle für eine Stabilität, die sehr fragil ist, sind Nebenwirkungen meiner Medikation bis hin zum Entstehen neuer chronischer Erkrankungen. Außerdem führte der Weg zu etwas mehr Stabilität schon sehr früh in die Rente und damit in das Gefühl nicht mehr dazuzugehören. Wobei das letztere sowieso nie sehr ausgeprägt war.
Auch traf ich, aufgrund meiner nicht vorhandenen Stabilität, die Entscheidung keine Kinder zu haben.
An schlechten Tagen denke ich, der Preis ist zu hoch, und träume den Traum eines gesunden Lebens ohne Medikamente und mit einer erfüllenden Arbeit und einer eigenen Familie.
An guten "stabilen" Tagen, freue ich mich darüber, nicht im Hamsterrad der Gesellschaft mitlaufen zu müssen und mit der guten Zeit tun und lassen zu können, was ich will. Die Freiheit Dinge zu tun, die mir wichtig sind. Mit Menschen zusammen sein zu können, die ich mir selbst ausgesucht habe.
Ob der Preis angemessen ist oder nicht, ich habe keine andere Wahl, weil mich Instabilität das Leben kosten kann. Diese Erfahrung habe ich nicht nur einmal gemacht.
Also mache ich das Beste draus, etwas anderes bleibt ja nicht.
Liebe Grüße
Anne