Betreutes Wohnen hatte ich auch schon mal. Ich habe ohnehin sehr wenig Sozialkontakte, die mir was zurück melden könnten und als ich mich völlig überfordert fühlte, bin ich zum sozialpsychiatrischen Dienst gegangen um mir Hilfe zu suchen. Mit dem Mitarbeiter hatte ich verschiedene Termine um meine Lage zu sondieren und dann haben wir betreutes Wohnen für mich beantragt. Einmal die Woche kam jemand, mit dem ich über meine Situation gesprochen habe und ein wenig praktische Hilfe hat er mir auch geleistet. Also diese Hilfe kann man sich so gestalten wie man sie braucht, ich hatte halt überwiegend Gesprächsbedarf. Aber man könnte sich auch im Haushalt helfen lassen oder bei Terminen oder bei was auch immer.
Meine Wohnung ist nie die sauberste, weil ich Probleme mit Prokrastination habe, aber ich komme klar. Ich habe ein paar feste Routinen (jeden Abend den Abwasch machen, einmal pro Woche Wäsche waschen, ein mal pro Woche Bad putzen, 1 mal pro Woche den Saugroboter durch die Wohnung schicken). Damit ist das gröbste immer erledigt. Alles weitere mache ich dann, wenn ich die Energie dazu aufbringen kann.
Wenn du aktuell keinen Hilfebedarf hast, könntest du dir aber Kontakte raussuchen, wo du im Notfall Hilfe bekommen kannst.
Was das Finanzielle betrifft, ist natürlich nicht so einfach. Früher habe ich in manischen Zeiten immer Schulden gemacht. Jetzt bin ich schon recht lange stabil und meine Finanzen sind auch in Ordnung. Ich habe allerdings niemanden, der eingreifen könnte, sollte ich mal wieder manisch werden. Ich habe aber inzwischen den Vorteil, dass ich weiß, dass ich kaufsüchtig werde, wenn ich hypomanisch bin. So konnte ich mich tatsächlich öfter mal von alleine ausbremsen ohne das Geld rauszuzschleudern. Bis zu einem gewissen Grad ist das möglich.
LG, flyhigh
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Glück ist, wenn die Katastrophe Pause macht.