Hallo Petra,
ich schreib aus der Sicht der Betroffenen, bin also keine Angehörige.
Will Dir nur ein paar meiner Gedanken mitteilen:
Es kommt vor, daß 10 Jahre gesund v erlaufen, und seine Erkrankung scheint ja bisher so "leicht" verlaufen zu sein, daß er sein Leben gut bewältigen konnte. Daß er überhaupt jemals eine Manie hatte, erwähnst Du nicht - manche Leute werden seltsamerweise als md diagnostiziert, obwohl sie unipolare Phasen haben.
Schwer vorstellbar für mich ist, sich in einer beginnenden Depression verlieben zu können oder eine Partnerschaft eingehen zu können - also ich könnte das nicht...
Daß er nicht gern über seine Krankheit redet, ist verständlich, zumal, wenn Du dann Ängste entwickelst...
Deswegen von vornherein auf die Partnerschaft zu verzichten, weil es ja möglicherweise eine schlimme Entwicklung geben könnte (Pulverfaß) halte ich für verfrüht. Außerdem kannst Du doch jederzeit gehen - Frage ist bloß "wie nett findest Du ihn?", "kannst Du ihn so depressiv wie er jetzt ist, ertragen und willst Du das überhaupt?"
Ein Risiko ist es ja immer, sich mit einem anderen Menschen einzulassen, der nächste ist dann kerngesund und bekommt ein Jahr später MS oder so...
Ich kenne einige Paare, wo ein Partner md ist, und die Beziehungen halten trotz der Erkrankung.
Aber ich kann verstehen, daß Dich das Ganze beunruhigt und Di Dir sehr viele Gedanken machst.
Ich wünsch Dir eine gute Zeit
Sue