Hallo Bohumil, hallo Thom, hallo alle,
ich leide auch sehr unter Enttäuschungen. Sich von einem Freund abzuwenden, finde ich wohl gerade deswegen eher verbrecherisch als andere (nicht bipolare?) Menschen, weil ich selbst genau das noch nie getan habe: Jemandem signalisiert, dass ich keinen Kontakt mehr will, weil ich finde, dass er etwas so böses getan hat, dass ich dazu berechtigt bin.
Meine Äußerste Maßnahme in dieser Richtung war bisher immer nur: Entweder mich meinerseits nicht mehr zu melden, oder mitzuteilen, dass ich mich nicht mehr melden werde, jedoch antworten werde, wenn derjenige sich mei mir meldet.
Ich muss allerdings sagen, dass ich es nicht sehr oft erlebt habe, dass sich jemand in dieser Form von mir abwendet - allerdings ist das kein Kunststück, weil ich immer nur wenige Freunde hatte, und zu der Zeit, als ich mein größtes Hoch hatte, eigentlich gar keine außerhalb der Familie. Was allerdings passiert ist, ist, dass ich aus einer Social-Network-gruppe flog, in der ich viel geschrieben hatte.
Apropos Social-Network: In letzter Zeit wollen keine Arbeitskollegen mehr meine Facebook-Freunde sein. Warum haben sie nicht gesagt, aber ich vermute, dass es daran liegt, dass ich öffentlich gemacht habe, dass ich ein Maskenattest besitze. Dennoch hat es mir einen kleinen Stich gegeben - passiert halt.
Apropos Arbeitskollegen: Es gab und gibt meistens ein paar Arbeitskollegen, mit denen ich offen verfeindet bin. Das scheint mir aber zum normalen Arbeitsleben eines Menschen mit Rückgrat dazuzugehören - jedenfalls in meinem Metier. Bei meinem Vater war das auch schon so, und der ist nichtmal bipolar.
Wie ich mit solchen Enttäuschungen fertig werde ist halt dass ich mir sage, vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun - und andere Mütter haben auch schöne Töchter.
Bei mir hat sich über Stayfriends die Frau gemeldet, mit der ich meinen ersten Kuss getauscht habe (nicht, um an der selben Stelle weiterzumachen). Neulich habe ich mich hier in einem Posting darüber beklagt, dass sie nicht mehr schreibt, womöglich weil ich offenbart hatte, dass ich in der Psychiatrie war.
Jetzt hat sie aber doch wieder geschrieben. Sie hatte nur viel um die Ohren gehabt.
Ich empfinde das als ganz wunderbare Sache. Wieder ein Freund mehr.
Herzlich,
Roquentin