Hallo Bipo,

als ich damals nach einem Medikament suchte, was mir half meine langen Depressionen unterbrechen zu können, da suchte ich 9 Jahre. In diesen 9 Jahren habe ich alle möglichen gängigen ADs, sogar MAO-Hemmber durchprobiert. In Kombination auch mit Phasenprohylaxe und anderen ADs.

Wenn du alles durch hast und nichts scheint wirklich zu helfen und Therapien nutzen in dieser Zeit nur bedingt, dann suchst du nach allem möglichen, was es noch gibt. Ich finde das legitim.

Als ich dann das Medikament Elontril (Wirkstoff: Bupropion) nach 9 Jahren ausprobierte, war es für die unipolare Depression noch gar nicht zugelassen. Ich bekam es Off-Label mit der Aussage des Arztes, dass er damit noch keine Erfahrung über Patienten hätte sammeln können.

Zum Glück hat es nach einer etwas schwierigeren Einschleichphase tatsächlich geholfen. Zwar nicht so, dass es gänzlich die Depression unterdrücken konnte, aber so, dass ich Depressionsfreie Zeiten verspüren und wenn ich doch in eine depressive Phase rutschte, diese nicht mehr so ausgeprägt und langanhaltend waren.

So ist es nach meiner Meinung legitim, wenn alle gängigen Optionen bisher nicht funktionierten, auch in anderen Bereichen nach Möglichkeiten zu suchen.

Viele Grüße Heike

------------------ Signatur --------------------------

Ich bin ein Mensch mit vielen Farben und Facetten zeitweise unterbrochen durch unipolar depressiven Phasen, im MD-Forum schon seit 2002 vertreten.

"Recovery zielt nicht auf ein Endprodukt oder ein Resultat. Es bedeutet nicht, dass man ›geheilt‹ oder einfach stabil ist. Recovery beinhaltet eine Wandlung des Selbst, bei der einerseits die eigenen Grenzen akzeptiert werden und andererseits eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten entdeckt wird. Dies ist das Paradoxe an Recovery: Beim Akzeptieren dessen, was wir nicht tun oder sein können, beginnen wir zu entdecken, wer wir sein können und was wir tun können" (Patricia Deegan 1996).