Re: Ist Bipolaritat vererbar

13. 07. 2020 21:29
Zitiert von der DGBS Seite. Also, der entsprechende Link:
Genetische Faktoren

In Zwillings-, Familien-, und Adoptionsstudien konnte gezeigt werden, dass bei Verwandten ersten Grades von Patienten mit Bipolaren Störungen solche Erkrankungen etwa sieben Mal häufiger auftreten. So zeigt sich beispielsweise, dass wenn ein Elternteil erkrankt ist, bei den Nachkommen eine Wahrscheinlichkeit von ca. 10% besteht, an derselben Störung zu erkranken. Sind beide Elternteile betroffen, liegt das Erkrankungsrisiko sogar bei ca. 40 bis 50%. Leidet ein eineiiger Zwilling an einer Bipolaren Störung, so ist sein Zwilling mit einer ca. 60-prozentigen Wahrscheinlichkeit ebenfalls erkrankt. Eine Bipolare Störung ist jedoch keine „Erbkrankheit“ im engen Sinne, die nach den Mendelschen Regeln vererbt wird. Viele verschiedene Gene, die wohl vor allem auf den Chromosomen 18, 4 und 21 liegen und die wichtig sind für Noradrenalin, Serotonin sowie für die Plastizität des Nervensystems, scheinen zu dem Störungsbild beizutragen. Dabei muss man auch wissen, dass viele Menschen Veränderungen in diesen Genen aufweisen. Wenn jedoch bei einer Person viele solcher Gene verändert sind, dann besteht eine größere Disposition, an einer Bipolaren Störung zu erkranken.

Das widerspricht ja den 33%.

Meine Psychiaterin redet von 20 %.
Aber sie sagt auch, lassen Sie uns nihct von Zahlen reden, es sind eben Wahrscheinlichkeiten.
Und die geerbete Disposition muss ja auch nicht zum Ausbruch führen...

Mich stresst dieses Thema sehr.

ich liebe meine Kinder über alles.
Und das letzte, was ich ihnen wünsche ist eine chronische Erkrankung. Keine BS,
Aber auch kein HIV, ME/CFS, Krebs, progrediente MS, ...

Man möchte ja alles an Harm von ihnen weghalten, so geht ja leider das Leben nicht.

Mein einziger Trost:
Die Kinder wissen und fühlen, dass sie von uns sehr, sehr, sehr geliebt werden und wir immer für ihren Schutz und Sicherheit sorgen (so lange es irgend geht, außer natürlich wenn wir vorzeitig sterben sollten)...
Und dass wenn sie erkranken, sie kompetent sind (auf jeden Fall theorethisch), was die Handhabung mit der Erkrankung angeht. und dass sie wissen, dass man trotzdem das Beste draus machen kann.
Das versuche ich ihnen vorzuleben.
Auch gerade in der Depression. Die kleinen Dinge am Wegesrand usw.

Aber in den dunkelsten Stunden, da denke ich immer an den alten Chefarzt der ersten Klinik, der mir sagte: Sie dürfen nie Kinder bekommen. Und dann denk ich: ich hätte auf ihn hören sollen, dann würden meine Kinder nicht solche Zeiten erleben... und nicht auch noch potentiell selbst erkranken können.

Zum Glück waren es bisher nur zwei Anschlussdepressionen. Und eine (jetzt im Nachhinein) leichte depr. Verstimmung (was ich ja mittendrin nicht wusste und mega alarmiert war, in welche Richtung das geht).
Und nun nehme ich ja das erste mal seit 20 Jahren Diagnose eine PP. Da ich vor 2017 auch 9 Jahre ohne PP stabil war (seit 1 Jahr vor der ersten SS), hoffe ich dass jetzt erst mal Phasenfreiheit folgt. Ggf. mit nochmals Medikamentenwechsel. Wobei mein Arzt ja meinte, er würde das Valproat trotzt der Verstimmung beibehalten.
Kommt Zeit, kommt Rat.

Aber es ist ja alles (alle Überlegungen) hinfällig, meine Kinder sind da.

Und ich bin so unendlich dankbar, dass es sie gibt.
Und sie sind sehr lebensfrohe Kinder (bisher).

Letzlich ist keine Familie und kein Kind/Mensch vor schweren Schicksal und Erkrankungen jeglicher Coleur gefeit, aber die wenigsten zerbrechen sich so die Köpfe, wie wir.

Eine Bekannte aus dem Kiga hat eine äußerst schwere Hautstörung (Gendefekt) vererbt.
Erst in der dritten Schwangerschaft hat sie sich mal um Diagnostik bemüht. Sie hat es an zwei Kinder vererbt (ans dritte nicht).
Ihre Haltung: Ja, schwierig, schmerzt sehr oft, aber da musste ich durch und ich bestärke sie, dass sie es auch schaffen...
Ihre Tochter ist aber seelisch viel sensibler als sie selbst...

Oder wie sagt meine Nachbarin, da dürften aber lauter Leute keine Kinder bekommen. Denn man weiß nie, ob nicht etwas passiert, was schwierig/traumatisierend für die Kinder ist.
Mutter eines Klassenkamerades ist grad an Krebs gestorben.

Sollen sich jetzt alle nicht mehr fortpflanzen?

Schwieriges Thema.

Gute Entscheidung für Dich :-)
Und ich kann Deinen Wunsch so gut verstehen.
Bei medizinischen Zweifeln könntest Du Dich vielleicht von Frau Dr. PD Stephanie Krüger beraten lassen. Sie hat auch eine Broschüre geschrieben zum Thema BS und KIWU.

LG
Fünkchen

Sorry Tippfehler..



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 13.07.20 21:46.
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Ist Bipolaritat vererbar

SPITZMAUS 1564 10. 07. 2020 12:06

Re: Ist Bipolaritat vererbar

Almandin 414 10. 07. 2020 12:27

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FLYHIGH 414 10. 07. 2020 12:40

Re: Ist Bipolaritat vererbar

Cosmo81 450 13. 07. 2020 11:05

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SPITZMAUS 285 16. 07. 2020 19:04

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fünkchen 377 13. 07. 2020 21:29

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SPITZMAUS 310 16. 07. 2020 19:07

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dino 318 14. 07. 2020 07:15

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fünkchen 293 14. 07. 2020 20:30

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zuma 347 14. 07. 2020 20:38

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Milla 291 15. 07. 2020 10:56

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Sonrisa87 259 17. 07. 2020 09:13

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fluuu2 276 17. 07. 2020 12:59

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soulvision 311 17. 07. 2020 13:32

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MadameX 482 20. 07. 2020 13:07

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SPITZMAUS 309 21. 07. 2020 19:08

Re: Ist Bipolaritat vererbar

georg 475 22. 07. 2020 23:15



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