Ich habe (seit ca. 13 Jahren bipolar mit Mischphasen diagnostiziert) nun mit 39 Jahren ein Kind bekommen.
Zuerst einmal würde ich auch noch einer stabilisierenden Behandlung und geeigneten Ansprechpartnern schauen. Eine Ernährungsumstellung (oder Homöopathen - ich weiß nicht, ob es ein solcher war?) bringt nichts bei Bipolar. Psychologen bringen auch nur etwas, wenn die sich mit Bipolar auskennen, und auch wenn Du einen hast, brauchst Du einen Psychiater. Es gibt noch andere Stimmungsstabilisierer außer Lithium und auch die Möglichkeit, bei milderen Varianten nur Akutmedikamente zu nehmen und etwas zum Schlafen.
Du scheinst momentan noch nicht so viel gelesen zu haben, belies Dich doch mal im Übersichtsbaum hier oder auf den Seiten von der Deutschen Gesellschaft für bipolare Störungen oder wissenschaftlichen! Seiten zu Bipolar und Zyklothymie. Zyklothymie muss nicht automatisch in eine Bipolar-Störung übergehen. Du kannst hier im Forum auch nach Buchempfehlungen suchen, gibt auch welche mit verhaltenstherapeutischen Übungen zu Bipolar. Außerdem kannst Du Bipolar-Ambulanzen ansprechen, die es an einigen Kliniken gibt.
Was Medikamenteneinnahme und Vereinbarkeit mit Schwangerschaft betrifft, kannst Du Dich bei Embryotox beraten lassen. Das Thema mögliche Schwangerschaft würde ich beim Psychiater schon ansprechen, damit er Dich auf etwas einstellen kann, was mit der Schwangerschaft kompatibel ist.
Grundsätzlich finde ich den Wunsch in dem Alter natürlich verständlich, und ich finde es nicht gut, Bipolare mit Kinderwunsch erst einmal zu maßregeln (habe selbst vor ca. acht Jahren in einem Forum ziemlich etwas aufs Dach bekommen, was dann schon etwas in die rechtsradikale Richtung ging). Trotzdem rate ich, sich mit Realitätssinn vorzubereiten.
Gut wäre es, wenn Dein Partner zum Beispiel ein Jahr Elternzeit nehmen kann (so mache ich es), wenn Großeltern zum Hüten vorhanden sind und wenn Du früh nach einer Kita Ausschau hälst. Es werden in den Krankenhäusern (kann aber von Bundesland zu Bundesland verschieden sein) auch psychisch oder anderweitig Erkrankte an frühe Hilfsangebote vermittelt, und Du hast eventuell Anspruch auf Betreuung für die Kinder. Vielleicht kannst Du Dir die Babypflege erleichtern, wenn Du Fläschchen gibst, das können nämlich dann auch andere oder Dein Partner. Als ein Angebot für psychisch Belastete mit Achtsamkeit und verhaltenstherapeutischen Elementen gibt es außerdem das Programm [
www.mindmom.de], was gerade in der Erprobung ist.