Hallo Escamillo,
Also ich sehe es so:
Deine Aussagen kommen mir irgendwie bekannt vor - hatte auch mal gedacht, dass man da irgendwie Einfluss drauf hat, ob es zum ausprobieren kommt oder nicht. Hatte mich mich auch übelst mit der Thematik beschäftigt, habe auch auch beschlossen, was ich als nächstes probiere, ähnlich wie du vielleicht jetzt und nicht alles einfach so eingeworfen. Das halte ich auch für richtig, es ist ja nicht verkehrt mal was darüber zu lesen und Infos einzuholen, was man einnimmt - erspart u.U. unangenehme Überraschungen und man weiß auf was man sich einlässt.
Du kannst aber einfach nicht vorher sagen, ob und wie du auf ein Medikament reagierst. Erst wenn du es genommen hast, weißt du es erst kurzfristig und wie du langfristig drauf reagierst ist nochmal eine andere Geschichte. Du scheinst diesen Fakt einfach zu ignorieren.
Da scheinst du ja eine spezielle "Fähigkeit" zu haben, dass du das vorher alles weißt und auch weißt, dass du ganz sicher nicht lange ausprobierst etc - das will nämlich keiner. Weißt du was? Wenn du dir das so einfach aussuchen kannst, warum beschließt du dann nicht einfach mal einfach keine Phasen mehr zu haben? Einfach so. Weil es liegt ja alles in deiner Hand, nicht wahr?
Nichtsdestotrotz freue ich mich für dich, dass du dein Medikament gefunden hast, was du verträgst und was hoffentlich auch wirkt. So richtig weiß man das erst nach einer gewissen Zeit, da man so erst herausfindet, ob es gegen deine Phasen hilft oder nicht.
Ich für meinen Teil habe eigentlich nichts optimales für mich gefunden, sowohl Lithium, als auch alles andere (sehr wahrscheinlich auch das, was du gerade nimmst) hatte immer irgendwas, was man so als NW nicht haben will/ bzw. Alltag unmöglich macht oder es hat nicht gut genug gewirkt. Und selbst die Medikamente von denen ich dann am meisten überzeugt war, waren dann letztlich eine Nullnummer. Das, was ich gerade nehme ist auch nur wie ein Eintausch für mehr körperliche Probleme.
Und ganz nebenbei: Die bei denen Lithium funktioniert (viel Wirkung nach oben und unten und keine Nebenwirkungen auf Langzeit) haben womöglich die besten Prognosen. Kannst du auch recherchieren und Ärzte zu befragen - die werden dir das gleiche sagen. Waren glaube rund 30% der Menschen die Lithium nehmen. Klingt wenig, ist auch ernüchternd, aber kein anderer Stabilisator kommt an diese Zahl ran. Und ich bin jetzt nicht mal ein Lithium-Fan, da ich es nicht vertragen habe, aber trotzdem bin ich in der Lage diesen Fakt einfach mal zu akzeptieren.
Aber was mittlerweile auch schon länger bei den Ärzten durchgedrungen sein sollte: Wenn ein Patient keine annehmbare Haltung zu einem Medikament hat (heißt nicht übermäßig negativ), dann sollte man es nicht verordnen. Dementsprechend ist Lithium bei dir halt kontraindiziert, nicht auf Grund von NW oder sonstigen Unverträglichkeiten oder Risiken, sondern weil du zu viele negative Assoziationen und Ängste bzgl. der Einnahme hast. Hätte dir also auch nicht zu Lithium geraten.
Noch als letzten Tipp: falls es doch mal hart auf hart kommen sollte, du Medikation aus welchen Gründen auch immer wechseln musst und in deinen Augen nur noch "suboptimale" Optionen wie Lithium oder andere übrig sind, dann schließe die nicht von vornherein aus. Wie du ja sicher weißt ist BS nun mal ziemlich fies und man sollte alles in Erwägung ziehen, was helfen kann, medikamentös und sonst auch alles was helfen kann. Nur meine Meinung.
Alles Gute und noch einen schönen Restsonntag,
roobb