Hi Engel2019
Ich versuche mal, deine in meinen Augen berechtige Frage kurz aufzugreifen anstatt Partei zu ergreifen und abzuwerten.
In gewisser Weise sind wir Bipos tickende Zeitbomben, wir können in die Manie abgleiten und sind dann:
-distanzlos und frech
-gereizt und ungeduldig
-herrisch und dominant
-überschätzen uns selbst und sind zugleich abwertend und verletztend gegenüber den (*ach so langweiligen und dummen) Mitmenschen
-halten uns dann nicht mehr an Abmachungen oder Anstandsregeln
...wenns eine starke Manie ist kommen unter Umständen Wahnvorstellungen (Paranoia, Halluzinationen), Selbst- sowie Fremdgefährdung dazu.
Die Depression kennst du ja, dazu brauch ich nix erwähnen.
Wie oft solche Phasen auftreten und sich abwechseln, ob man es schafft die Krankheit in den Griff zu kriegen, ist von Fall zu Fall verschieden. Es gibt Leute, die nur noch schwach ausgeprägte Phasen durchleben so dass ein "normales"Zusammenleben möglich ist, und andere, bei denen die Phasen immer schneller abwechseln und ausgeprägter werden. Oft verschlimmert sich die Symptomatik aufs Alter hin.
Aber ich möchte dir keine Angst machen den Typen kennen zu lernen. Dass er keine Medikament nimmt, scheint mir falsch. Es ist ein Hinweis darauf, dass er die Diagnose und deren Konsequenzen nicht akzeptiert. Meines Wissens hat es noch kaum ein Bipo geschafft, die Krankheit ganz ohne Medikament in den Griff zu kriegen und stabil zu werden. Ich würde ihn ermuntern, sich diesbezüglich zu öffnen.
Ich hoffe ich konnt dir ein wenig helfen damit.