Hi dcron,
Dein Bedürfnis, mögliche Risiken der Zukunft abfangen zu wollen, kann ich gut verstehen. Leider habe auch ich von der Materie nicht allzu viel Ahnung, ich könnte mich also täuschen. Ich versuch's trotzdem.
Zuerst muss man bedenken, dass Versicherungsunternehmen zwar das Risiko zu ihrem Geschäfft gemacht haben, aber primär Wirtschaftsunternehmen sind, die wollen Gewinn machen. Also versuchen die, ihr Risiko zu minimieren.
Deswegen kann man hier auch nicht von Diskriminierung sprechen, denn wir sind ganz real eine Risikogruppe.
Du, mit Deinen jetzt 50 Jahren, bist auch schon allein wegen Deines Alters (ich bin 56) in einer weiteren Risikogruppe. 30-jährige werden mit geringerer Wahrscheinlichkeit in den nächste 2 Jahren schwer erkranken als 50-jährige, das ist reine Statistik.
Der Versicherer investiert Deine Monatsbeiträge an der Börse und erzielt damit Gewinne. Am Ende des Vertrages möchte er Dir gerne weniger Geld auszahlen, als die Summe Deiner Beiträge plus der Renditen. Also wünscht er sich, dass Du diese Zeit über auch gesund bleibst, hübsch Deine Raten zahlst und seine Rechnung aufgeht. Versicherer verschenken nichts.
Und dann gibt es da noch den wichtigen Faktor der "Laufzeit". Bei einer Laufzeit von 30 Jahren komme ich mit moderaten Monatsbeiträgen auf eine passable Endsumme. Verkürze ich die Laufzeit auf 15 oder 10 Jahre, müssen die Monatsbeiträge entsprechend stark ansteigen.
Und wenn der Versicherer dann noch zu dem Schluss kommt, dass Dein Gesundheitszustand Risiken birgt, wird er entweder den Vertrag verweigern, oder die monatlichen Raten ein weiteres Mal anheben. Das wird dann richtig teuer.
Da wir zudem in Zeiten niedriger Zinsen Leben, ist die Verzinsung von Lebensversicherungen so schlecht wie nie.
Des weiteren glaube ich gelesen zu haben, dass (Risiko) Lebensversicherung ohnehin nur in gewissen Fällen anzuraten sind, sich aber in vielen anderen Situationen nicht lohnen. Darunter fallen spät abgeschlossene.
Einfach sparen bringt auch nichts.
Aber als recht brauchbare Alternative wird empfohlen, das Geld für die Raten einfach monatlich in einen Fond einzuzahlen. Es gibt mittlerweile auch zertifizierte, "grüne Fonds", die dennoch brauchbare Renditen abwerfen. Macht einen nicht reich, aber es stellt zumindest eine erkennbare Form der Verzinsung da, eine gewisse Summe kann sich so mit der Zeit schon ansammeln.
Über Arbeitsunfähigkeitsversicherungen habe ich auch nicht zwingend gutes gehört. Denn wenn der "Unfall" eintritt, wird man natürlich erneut geprüft. Ob man dann tatsächlich Geld sieht, scheint so sicher auch nicht zu sein. Ich habe selbst oft über eine nachgedacht, billig sind die ja auch nicht, ich habe mich immer dagegen entschieden.
Entschuldige erneut, dass ich leider nur gepflegtes Halbwissen beisteuern kann. Es muss aber klar sein, dass bestimmte Formen der finanziellen Absicherung mit zunehmendem Alter immer weniger lohnend werden.
Gibt es da eigentlich keine Beratungsstellen?
LG .............. Brickman
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 08.04.19 14:47.
