Hallo Heike,
ich gebe Brickman Recht: Worthülsen, unfassbar viele.
Das reicht aber nicht für bipolar Erkrankte.
Ich habe gerade noch mal die sechs Seiten gelesen, weil ich mit mehr Kritik
gerechnet habe. Der Mann ist Psychotherapeut. Ich würde da nicht hingehen.
Weil: Der muss meine Krankheit überzeugend behandeln können. Und mich
nicht in einem Meer an Zitaten absaufen lassen. Dadurch und auch nicht mit
Sinnfragen heilt keiner bipolar.
Hatte meine Krankheit einen Sinn? Schon möglich. Aber alles, was ich dazu
denke, erspart mir nicht meine Medikamente. Und solange Recovery das
ausblendet, ist das Murks.
Nil sagt es auch: ein überflüssiger Link.
Man muss immer zwischen Behauptungen und konkretem Inhalt unterscheiden.
Ich könnte auch Michael Ende und Buddha zitieren, aber warum?. Denn ich
würde das so aufziehen, dass jeder Leser begreift, das bipolar unheilbar ist.
Und weißt Du was, Heike? Ich würde mich an unserer Krankheit orientieren,
wie sie ist. Und nicht, wie ich sie haben will. Und wie ich mich haben will,
nach dieser Krankheit.
Die Wirklichkeit der bipolaren Erkrankung quatscht keiner weg.
Liest Du einen Text, weißt Du sofort, was los ist. Wenn man sich an der
Wirklichkeit der Krankheit orientiert und nicht an Wunschbildern.
Viele Grüße
Cornelia
In der persönlichen Recovery kann dies unteranderem auch ein Ziel sein, aber es greift weiter, da geht es um ein persönliches Wachstum, um Neubewertung, um Zufriedenheit, um eigene Bedürfnisse und das eigene Leben wieder in den eigenen Händen zu halten.
Warum wird das dann nicht anders genannt? Ich kann's Dir sagen.
Weil "Mein Weg aus der Unheilbarkeit" den Autor aufgeilt und für
Aufmerksamkeit sorgt. Das reicht diesen Leuten.
Konkrete Ergebnisse für alle - echte Unheilbarkeit haben die nicht zu bieten.
Dafür braucht es keine sechs Seiten Text.
Der Text, den Du gepostet hast, heißt: (M)Ein Weg aus der Unheilbarkeit.
Dann erklär Du mir das mal, wieso seine Krankheit plötzlich heilbar ist.
Mir scheint es, dass es Dir reicht, in irgendwelchen Texten irgendetwas zu finden.
Ich will das aber konkret wissen: Wieso ist seine Krankheit plötzlich heilbar?
Oder ist
persönliche Recovery das hier: Die Krankheit ist natürlich nicht heilbar.
Wird auch nicht weiter erwähnt. Es geht nur um das Geschwafel drumherum.
Und um Versprechen, die keiner halten kann.
Hoffentlich sind die Bipolar Erkrankten so doof und so krank, dass die das nicht
mitkriegen. Weil, wenn sie das nicht sind, säuft dieser Text hier sofort ab.
Und zum Schluss: Ich habe nichts gegen Sinnfragen. Aber wer diese mit einem Weg
aus der Unheilbarkeit verbindet, handelt unlauter. Unfair. Er setzt Versprechen in
die Welt, die frei erfunden sind. Und das lässt mich denken:
Für mich ist dieser Text bipolares Denken, schick aufgemotzt, und keinesfalls das Gegenteil.