13. 02. 2019 17:46
Hallo Supernova21,

also mir ging es ähnlich. Ich hatte vor der Bipo lange Zeit Venlafaxin genommen ohne Probleme. Dann als es ausgeschlichen hatte und ich nach längerer Zeit wieder depressiv wurde hatte ich es mit einem SSRI versucht, was mich in meine erste Manie mit wechselden Zuständen während des selben Tags gepusht hatte. Danach, als ich depressiv wurde, folgten weitere Versuche auch mit Venlafaxin und anderen SSRI, die immer in die gleiche Richtung zu hoch gingen. Dann hatte ich keinen Bock mehr auf solche Versuche und habe lange Zeit gelitten und keine genommen, nur Stabilisatoren, bis irgendeine Lösung im Raum stand, die nochmal einen Versuch wert wäre. Hatte selbst EKT oder Ketamin in Erwägung gezogen, aber dazu kam es dann nicht.

Klar gehört das und auch die Entscheidungen über die Medikamente in die Hände von einem Arzt. Es kann sogar sein das bei dir ADs kontrainiziert sind und nach anderen Möglichkeiten geguckt werden muss. Gibt auch Forschungen dadrüber, dass ADs bei einigen die Phasenzyklen beschleunigen.

Aber letztlich war ich es der immer nach Alternativen geguckt hat und auch in andere Richtungen geguckt hat. Viele Ärzte haben weder die Zeit, noch das Wissen neben Schema F zu agieren wenn ihr Standardstabilisator und ihr Standard-AD-Programm nicht viel bringt. Bei mir war es letztlich wichtig, dass ich wenn ich schon ein AD brauche eins nehme, was nicht lange im Körper bleibt und dessen Halbwertszeit im Körper nicht so hoch ist. Bei den meisten SNRI und SSRI liegen die Halbwertszeiten ja bei Minimum 12 bis über 24 Studen. Ich bilde mir ein, dass das bei mir eine Rolle gespielt hat und komme jetzt in depressiven Phasen mit ADs klar die nur 1-2 h Halbwertszeit haben. Das macht in der Regel auch das Absetzen einfacher, falls ich merke, dass es zu weit nach oben geht. Nachteil ist, dass die Einnahme am Tag häufiger erfolgen muss.
Ist natürlich klar, dass das nur eine Theorie von mir ist und nicht wirklich der Grund sein muss, evtl. macht mich das AD einfach nicht manisch wie die anderen. Es gibt noch einige Alternativen neben SSRI und SNRI, die du auch mit deinem Arzt besprechen kannst. Der wird die sicherlich auch kennen, aber nicht so häufig verschreiben, da SSRI oft gewünscht wirken.

Kurz noch meine laienhafte Meinung zu Sertralin: Meine mal irgendwo gelesen zu haben, dass es wohl ein recht mildes SSRI ist, wird auch oft Frauen verschrieben falls andere zu stark sind und viele sind recht zufrieden und kommen gut klar damit. Könnte ja durchaus sein, dass du damit nicht so Probleme hast, aber letztendlich geht jede Lösung nur über Ausprobieren. Bis auf der letzte Satz zum Sertralin ist der Rest, den ich dazu schrieb, mit Vorsicht zu genießen, da ich gerade auch keine Quellen raussuchen möchte und ich das auch falsch in Erinnerung haben kann.

Gruß,
roobb

PS: Das ich da Frauen nur mit Sertralin verbinde liegt wohl daran, dass ich immer nur Frauen in den Kliniken getroffen habe, die das verschrieben bekommen hatte. Männer eher wenig, die brauchten was stärkeres. Also basiert schon auf persönlichen Erfahrungen und ist eigentlich nicht zu verallgemeinern.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 13.02.19 17:53.
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Sertralin und Valproat / Amphetamin Geschichte

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