Hallo Diesel,
ich weiß nicht, was es da anzuzweifeln gibt und finde es echt bescheuert, mir zu unterstellen, ich war ja gar nicht depressiv.
ich war schwer depressiv und konnte kaum etwas machen. Ich habe mich trotzdem ab und an in eine VL gekämpft, konnte aber kaum folgen. Ein paar kleinere Logikaufgaben habe ich während der schweren Depression angefangen, aber ich habe keine Prüfungen oder ähnliches geschrieben. Diese kleinen Logikaufgaben haben mich langsam aus dem verwirrten Denken geholt. Aber ich habe keine Prüfungen darin geschrieben und da ich sonst nirgends hingegangen bin hatte ich für so eine kleine Aufgabe auch unbegrenzt viel Zeit. Ich habe ansonsten auch 12-16 h am Tag geschlafen. Und ja als es ganz akut war, habe ich mich sogar an bekannten Orten verlaufen. Aber auch nach einem halben Jahr war ich noch schwer depressiv, wenn auch nicht mehr so ganz verwirrt.
Schnell vorangekommen bin ich auch nicht. Ich habe in den zwei Jahren den Stoff von einem Semester geschafft, also 4x so lang gebraucht wie die Gesunden. Aber Logik war das einzige, was mir Spaß machte. Und während einer Depression hilft es ja bekanntlich etwas zu machen was Spaß macht, wenn es da noch was gibt. Von sonstigen Verpflichtungen habe ich mich abgekoppelt und auf Durchzug geschalten, weil ich gar keinen Druck ausgehalten habe. M
ich hat ja niemand in ein Krankenhaus gebracht und das war meine Überlebensstrategie: auf Durchzug schalten. Akzeptieren, dass ich nicht viel kann. Und einfach ein bisschen was machen, das ich noch kann und das mir Freude bereitet.
Und ich habe ja lediglich geschrieben, dass ich während der Depression entdeckt habe, dass es mir liegt und DANACH in diese Richtung gegangen bin. Das heißt anfangen != durchstarten!
LG
Tagtraum
PS.: Mir ist bewusst, dass ich nicht den klassichen Verlauf habe, weil ich jetzt schon mehrere Jahre phasenfrei bin. Aber es waren depressive Symptome, inwiefern die evtl. körperlich bedingt waren oder ob sie von einer anderen Grunderkrankung kamen, kann ich nicht sagen. Aber mir gings echt dreckig. Ich hatte Überpsrungshandlungen, habe stundenlang gebraucht um aufzustehen, konnte mich stundenlang nicht entscheiden, habe unlogisch gedacht, ständig verlaufen und Sachen vergessen. Aber an manchen Tagen habe ich halt doch geschafft, 1-2 h zu lernen. Mehr habe ich dann im letzten Halbjahr geschafft, da hatte ich schon mehr Antrieb, aber immer noch Panik- und Angstattacken. Aber ich habe wie gesagt nur etwas gelernt, was mir wenigstens Spaß gemacht hat (und es war wirklich das einzige damals!) und nur für mich selbst, nicht für Prüfungen in meinem Tempo.
6-mal bearbeitet. Zuletzt am 09.12.18 21:38.