Hi,

zuallererst, als ich mit der Ergotherapie begann, war die Frage, was soll das. Ich empfand mich die ersten 2-3 Wochen fehl am Platz. Ich habe somit die Erfahrung gemacht, wenn man die gesamte Ergotherapiezeit im Kopf passiv bleibt und hofft, dass die Therapeuten einen aus seinem Dilemma befreien, geht die Zeit einfach an einem vorbei. Das Resultat ist dann auch, zumindest habe ich es bei anderen damals beobachtet, dass irgendwann die Entlassung aus einem geschützten Raum erfolgte und der ungeschützte Raum Alltag einen sehr schnell wieder übermannte.

Wenn man sich somit offensiv mit den Angeboten der Ergotherapie auseinandersetzt, egal wie banal manche Aktion ist, und ein bisschen Neugierde walten lässt, können positive Effekte eintreten, u.a. positive Ablenkung (Art Regeneration fürs Gehirn), teilweise Entkommen aus dem eigenen Hamsterrad (Öffnung). Ein wichtiger Nebeneffekt kann dann sein, wenn man Entlassen wird, dass man weniger in den alten Denkmustern verhaftet bleibt.

Was ich aber als sehr wichtig empfand, war, dass mit der Entlassung der persönliche Prozess erst richtig losgeht. Darauf sollte man im Kopf vorbereitet sein.

Zum Schluss noch eine Erfahrung hinsichtlich der stationären und ambulanten Therapie. Ich hatte innerhalb von 2 Jahren (2005/06) beide Ansätze durch und muss sagen, dass ich die stationäre Therapie definitiv vorziehe, auch wenn der durchstrukturierte Tag bis abends nervig war. Man kam beim stationären Prinzip so gut vom Alltag weg, dass eine Entspannung und Reflexion wesentlich besser gelang.

Und das Allein sein lässt sich erlernen. Das ist auch eine Erfahrung, die ich gemacht habe, weil von Beginn der Krankheit und schon davor, soziale Strukturen defekt waren.