Etwas unterhalten bin ich schon mal, wenn etwas Hand und Fuß hat, dann aber als verrückt statt normal eingestuft wird, weils von den Mitmenschen nicht nachvollzogen werden kann.
Als meine letzte von bisher vier manisch-psychotischen Phasen losging, hatte ich mir selbst etwa die Frage gestellt, was das Schlimmste sei, was passieren könne. Oder welche Sachen mir in solchen Zuständen überhaupt drohen würden. Ich erinnerte mich der vorherigen Phasen und erinnerte mich daran, dass ich verrückte Sachen mittels sozialer Netzwerke oder per Email geschrieben hatte. Und das ich unsinnige Einkäufe per Ebay oder Amazon machte. Deshalb steckte ich dann mein Notebook in eine Sporttasche, sperrte die mit einem Vorhängeschloss ab und versuchte, den Schlüssel an einem für mich möglichst schwer unzugänglichem Ort zu deponieren. Zunächst war das die Abstellkammer im Treppenhaus. Ein paar Tage später wurde es das Schließfach eines Treffs, der nur einmal die Woche jeden Samstag stattfand. Auf die Weise wollte ich verhindern, in meiner Phase nochmals Unsinn im Internet zu veröffentlichen oder per Internet dumme Bestellungen zu tätigen.
Ein psychiatrie-erfahrener Bekannter sagte später über diese Zeit, dass ich Sachen gemacht hätte, die nur noch ich selbst und kein anderer verstanden hätte. Das mag zwar sein. Aber ausgerechnet das Wegsperren meines Notebooks vor mir selbst nahm er dann dafür als Beispiel.
Für mich auch ein Beispiel dafür, dass etwas auch Sinn haben kann, wenn es andere Menschen nicht nachvollziehen können. :-)
Für mich hängt der Begriff der Normalität sehr eng mit Nachvollziehbarkeit, Verstehbarkeit und Begründbarkeit zusammen. Etwas, was ich im ersten Augenblick als "nicht normal" sehen würde, kann ich vielleicht als "normal" sehen, wenn es mir jemand begründen kann, sodass ich es verstehen und nachvollziehen kann. So zumindest mein persönlicher und relativ weit gefasster Rahmen für Normalität.