Hallo Supernova,
du hast geschrieben:
> ich hatte heute wieder starke Suizidgedanken, d.h.
> ich habe erneut phantasiert wie ich mir das Leben
> nehmen kann. Meine Ged anken sind dann immer so:
> Besorg schon mal das ganze Zeug und wenn du dich
> heute nicht traust, dann hast du es zumindest
> jederzeit zur Verfügung und musst nur warten bis
> das nächste schwere Tief kommt.
> Ich habe den Plan nicht umgesetzt und erlitt
> vorhin im Anschluss daran einen Heulkrampf. Ich
> habe mich dann mehr oder weniger zu meinen
> Medikamenten geschleppt und sie eingenommen um dem
> Tief zu entkommen.
Ich bin froh, dass du dir das "Zeug" nicht besorgt hast.
Wenn du es erstmal zu Hause hast, ist die Gefahr es zu
benutzen immer vorhanden.
> Dieser erneute Zusammenbruch liegt wahrscheinlich
> in meiner derzeitigen Situation begründet.
> Ich bin zurzeit sehr frustriert. Ich habe öfters
> Gedächtnisprobleme und Wortfindungsstörungen,
> die häufig so stark sind, dass ich nicht mal mehr
> einfachste Dinge Zustande bringe. Zudem bin ich
> sehr leicht erschöpft und muss mich häufig
> ausruhen. Hinzu kommt eine starke
> Antriebslosigkeit.
Das klingt für mich alles nach einer Depression - die
Suizidgedanken passen auch dazu. Deine
Gedanken sind im Moment von der Depression
geprägt. Lass dich bitte behandeln. Du wirst sehen- ist
die Depression abgeklungen bessern sich diese
Symptome wieder und du bist froh noch am Leben zu
sein. Ich rede nicht nur so daher, ich habe es selbst
mehrfach durchlebt.
> Ich befinde mich derzeit noch im Studium, welches
> ich voraussichtlich nächstes Jahr abschließen
> werde. Anschließend möchte ich gerne ins
> Berufsleben einsteigen. Das Problem ist, dass ich
> momentan absolut nicht dazu in der Lage bin, einer
> Vollzeitbeschäftigung nachzugehen.
> Ich habe letztes Jahr gearbeitet (35
> Stunden/Woche) und bin damit nicht fertig
> geworden. Daher sind meine Zukunftsängste wohl
> nicht ganz unbegründet.
>
> Dieses innere Bedürfnis, arbeiten zu wollen und
> es nicht zu können zerreißt mich momentan
> innerlich. Vor allem weil ich erst 25 Jahre alt
> bin. Ich hatte mir überlegt, demnächst einen
> Antrag zu stellen um den Grad meiner Behinderung
> einschätzen zu lassen. Ich hatte gedacht, dadurch
> vielleicht geschonter ins Berufsleben einsteigen
> zu können.
>
> Wer von euch hat denn einen
> Schwerbehindertenausweis?
Den Schwerbehindertenausweis habe ich seit fast zehn
Jahren mit einem GdB von 50.
Ich wünsche dir viel Kraft diese Phase zu über stehen und
ein gutes neues Jahr.
Herzliche Grüße,
Ver-rückt
w., 57 Jahre, seit etwa 33 Jahren erkrankt
Medikation zur Zeit:
Thyroxin, Valproat retard, Quetiapin, Aripiprazol,
Doxepin