Hallo,
erst einmal zu deiner zentralen Frage: sie zeigt sehr deutlich, dass du das Gefühl hast, dein Mann hätte etwas auszugleichen, du hättest mehr gegeben als er. Allerdings hat eine solche Kalkulation nichts in einer Liebesbeziehung zu suchen. Du schreibst doch selbst, du denkst daran, einen Traum loszulassen. Liebst du deinen Mann oder einen Traum?
Du hast nicht geschrieben, welche Verletzungen in eurer Familie vorgefallen sind. Verletzungen gibt es in jeder Beziehung. Mein Mann ist psychisch kerngesund und dennoch fühle ich mich häufig von ihm verletzt. Auch als Papa macht er ab und zu Fehler. Es gibt natürlich in manchen Familien wirklich krassen Psychoterror. Du musst selbst entscheiden, wo die Grenze liegt. Wenn mein Mann meine Kinder regelrecht fertig machen würde, so dass sie Schaden nehmen würde, würde ich unbedingt meine Kinder schützen wollen. Du musst selbst entscheiden, das kann dir niemand abnehmen.
Ich möchte dir gerne dieses Buch hier ans Herz legen:
"Liebe dich selbst und es ist egal wen du heiratest" von Eva Zurhorst. Ich glaube, das könnte dir Klarheit bringen. Mir kommt es ein bisschen so vor als ob du dich von Freunden und Familie zu sehr verunsichern lässt. Freunde und Familie kennen aber nur die halbe Wahrheit.
Du schreibst, Nach-der-Phase ist Vor-der-Phase. Ja, so ist das bei einem Menschen mit bipolarer Störung. Das sucht sich dein Mann nicht aus, damit muss er leben, ein Leben lang. Genauso könntest du einem Asthmatiker vorhalten, dass er immer wieder einen Anfall bekommt. Vielleicht hast du ihm auch eine Menge angetan und weißt es nur nicht.
Und ja, ich gebe Aradia recht - deine Problem hat nur bedingt mit der Bipolaren Erkrankung zu tun, es handelt sich eher um Gefühlsverstrickungen. Es wäre wichtig für dich, dass du dir das bewusst machst.
Liebe Grüße,
Ceily
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 24.08.17 08:58.