Grüß' Dich Betroffene,
auch ich habe alles verloren und einen Ausweg gefunden.
Nach meiner krankheitsbedingten Wohnungsauflösung 1997 war ich obdach- und mittellos. Unglücklicherweise hatte ich zudem keine Krankenversicherung mehr, weil ich es in einer Depression versäumt hatte, mich beim Sozialamt (heute ARGE) zu melden.
In einer solchen Situation scheint das Leben - gefühlt und real - zuende zu sein.
Im Rückblick kann ich erkennen, dass nur mein "altes" Leben zuende war.
Es ist mir mit 55 Jahren gelungen, in einem anderen Bundesland neu anzufangen.
Übergangsweise habe ich in einer Obdachlosenunterkunft gewohnt, bis ich eine kleine Wohnung gefunden hatte.
In einer späteren Therapie habe ich mir die Scham- und Schuldgefühle anschauen und abbauen können.
Eine Krankheit sucht sich niemand aus.
Deshalb gibt es auch keine Schuld.
Das, was mir im Zusammenhang mit der Erkrankung passiert ist, nenne ich heute Schicksal!
Alles in allem hat es sehr lange gedauert, bis ich mich von den durchlebten Kranheitsphasen und allem, was damit in Zusammenhang stand, erholt hatte. Und ich habe große Abstriche machen müssen, den früheren materiellen Standard
auch nicht annährend erreichen können. Beziehungen gibt es aus meinem Leben vor Krankheitsausbruch nicht mehr.
Anfangs war ich deshalb oft wütend und später traurig. Inzwischen bin mit meinem jetzigen Leben zufrieden.
Kopf hoch, gib' Dich nicht auf!
Ich wünsche Dir Mut, Kraft, Hoffnung und Zuversicht.
Alles Liebe und Gute!
Viele Grüße
Deborah
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Wer etwas will, sucht Wege.
Wer etwas nicht will, sucht Gründe.
Lerne erst laufen,
bevor du versuchst zu rennen.
("zeitzuleben", Ralf Senftleben)
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5-mal bearbeitet. Zuletzt am 23.04.17 11:45.