Ich empfinde die hier um die
Petition zur Unterstützung schwer psychisch Kranker entbrannte Diskussion um Zwang, Folter und Menschenrechte als ärgerlich und in die falsche Richtung gehend und in ihrer Konsequenz asozial und unmenschlich.
Ich als Angehörige, die versucht den erkrankten Betroffen zu einer wie auch immer gearteten Annahme von Hilfe zu "überreden", würde danach bereits Zwang ausüben und ein Menschenrecht brechen, da ich in diesem Moment ja die freie Willensbildung beeinflusse.
Es steht Theorie gegen Praxis, dem Leid Angehöriger wird in der bisherigen Praxis in keiner befriedigender
Weise Rechnung getragen und das macht mich zunehmend wütender.
Man könnte meinen, diese Petition wäre eigens dafür geschaffen, um den in der Psychiatrie Beschäftigten die Verletzung von Menschenrechten zu ermöglichen.
Dabei ist das Ziel der Petition, genau diese manchmal unausweichlichen, erzwungenen und als traumatisch empfundenen Klinikaufenthalte zu verhindern.
Sie soll kein Freifahrschein für Zwang sein.
"Respekt vor der Autonomie eines psychisch kranken Menschen darf keine Entschuldigung für Untätigkeit sein"
Die jetzige Situation ist in meinen Augen ein Freifahrschein für unterlassene Hilfeleistung.
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Wenn alle Klügeren nachgeben, wird die Welt von den Dummen regiert…
Marie von Ebner-Eschenbach