@Friday:
Ich teile prinzipiell voll deine Meinung.
Das Problem ist, dass im Moment die Gesetzes / Rechtslage, hmm, sagen wir "sehr unbefriedigend" ist.
PsychKG ist Ländersache, das aktuelle in Bayern ist uralt, es kommt wohl ein neues raus und keiner weiß was konkretes. Alle Beteiligten schieben sich die Zuständigkeiten gegenseitig zu, und sofern nichts ganz akutes passiert, will keiner was tun. Die Verfahren sind kompliziert und auch wenn man helfen will, läuft das ganze oft in Leere.
Was Zwangsbehandlung angeht, also nicht nur Unterbringung, sondern Medikamente, gibt es ja diese neue Urteil, was diese sehr, sehr schwierig macht. Teils (z.B. auch in der Forensik) oder wenn jemand sich "nur" finanziell und sozial, aber nicht unmittelbar gesundheitlich schädigt, hat auch der Gutachter praktisch keinen Spielraum. Der Betroffene bleibt medikamentös unbehandelt, weil er halt nicht mag und ihn keiner zwingen kann.
Die Folge ist, dass sich rumspricht, dass praktisch keiner mehr mittelfristig gezwungen werden kann, Medis zu nehmen. Das ist zwar auf den ersten Blick für die Betroffenen echt geil, aber langfristig bringen sie sich um ihr berufliches, soziales, finanzielles und familiäres Leben. Sie landen im gesellschaftlichen Abseits.
Ich finde das echt schlimm. Aber leider kann ich es halt nicht ändern.
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...mittlerweile zum Drachen mutiert...