Hy Claire,
ich bin noch relativ "frisch", was bipolar angeht, stelle mir aber die gleiche Frage.
Ich bin mir relativ sicher, dass meine "Phasen" ähnlich verlaufen, erlebe es aber jetzt zum ersten mal wirklich bewußt mit und kann mehr (medikamentös) gegensteuern als in den ganzen Jahren vorher, wo ich gar nicht wußte, was los ist.
Vllt kannst du ja mal deinen Mann fragen (sobald er da raus ist natürlich), wie und ob er Frühwarnzeichen wahrnimmt. Ich suche meine grade auch (auch wenn ich glaub ich über reine Frühwarnzeichen schon hinausgeschossen bin).
Schlaf ist definitiv ein Thema bei mir, wo ich ohne meinen Psychiater nicht drauf gekommen wäre. Anfangs nur ein ""Unwille" ins Bett zu gehen (trotz Müdigkeit), dann sehr oberflächlicher Schlaf mit vielen "wachphasen" dazwischen, wo ich vor Müdigkeit aber noch nicht mal lesen kann und - sehr eindeutig und etwas erschreckend - ich bin zur Zeit bei einer Medikamentendosis, die mich vor ein paar Wochen bestimmt ins Koma gehauen hätte. Jetzt hilft sie etwas beim Schlafen. Ich denke, es klingt wieder langsam ab, konnte gestern und vorgestern niedriger dosieren und hab geschlafen.
Vermutlich schnell reden, Impulsivität, schnelles Genervtsein - erkenne ich noch nicht immer selber, nehme aber die Rückmeldungen der Leute, die mich gut kennen, sehr ernst.
Ich muss aber dazu sagen, dass ich trotz der scheinbaren Vorteile (ich bin morgens selbst nach 3 Std. Schlaf munter, komme gut aus dem Bett - geht sonst gar nicht - bin leistungsfähiger, bin im Beruf effizienter, selbstbewußter) weder eine Manie noch eine Hypomanie erstrebenswert finde, insofern selber versuche aufzufangen, was nur möglich ist.
Ich glaube und hoffe schon, dass das Wissen um die ungefähren Abläufe sehr wertvoll sein kann. Es gibt mir zumindest ein Gefühl von Kontrolle in dem ganzen Chaos.
LG
Kessy
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w, bipo 2 (ED 2009 gekonnt ignoriert; 4/2016 1.offiziell "gemischte Episode", 2020 wieder gemischte Episode); z. Zt. 5mg Olanzapin, 150mg Bupropion.; bis zu 100 mg Quetiapin zur Nacht (z. Zt. 25 mg); L-Thyroxin 50µg