Also, du willst einen Partner davor bewahren, von deiner Vergangenheit mit Krankheit geschockt zu sein, aber in eine Gegenwart mit Krankheit willst du ihn völlig unvorbereitet reinrauschen lassen? Das geht dann meistens nach hinten los.

Einen Partner, der ist wie man selber, den gibt es nicht und wenn es ihn gäbe, würde man das garantiert nicht aushalten.

Partnerschaft ist viel Arbeit, wenn die Verliebtheit nachlässt. Viele halten ja schon das nicht aus und trennen sich bald. Ich krieg das immer mit, wenn ich mit verzweifelten Singles rede. Die meinen, es müsse den perfekten Partner geben und sie müssten nichts dafür tun. Und so bleiben sie alleine. Weil die Couchpotatoe, die ihrer Meinung nach perfekt zu ihnen passen würde, eben auf der Couch bleibt und ihrerseits dort für sich auf ein Wunder wartet.
Oder sie denken, sie ändern sich und ihr Äußeres und wenn der Fisch an der Angel hängt, dann ergibt sich das schon von selber und sich könnten sich dann wieder gehen lassen. Oder sie verbringen jeden Abend in derselben Kneipe und wundern sich dann, wenn sie nur Frauen kennen lernen, die selber ein Alkoholproblem haben und auf ihr Äußeres keinen Wert legen.

Ich selber war 17 Jahre solo und dann kam doch noch der richtige. Ich habe nie gesucht, weil ich der Meinung bin, dass eine Suche schon ein Kompromiss ist. Und Kompromisse muss man später noch genug eingehen, das kann ich aber nur mit einem Menschen, bei dem für mich alles stimmt.
Wenn ich also eine dickbusige Blondine mit künstlichen Nägeln date und meine, ihre Hohlheit könne ich dann schon tolerieren, bin ich auf dem Holzweg. Oder wenn ich einen langhaarigen Lederjackenträger date und mir einbilde, der verbringt das Wochenende lieber mit mir als mit Bier und seinen Kumpels, dann irre ich mich höchstwahrscheinlich auch.

Übrigens ist mein richtiger ganz anders als ich es mir je ausgemalt hätte. Ich dachte immer an einen gebildeten Schöngeist, mit dem ich den ganzen Tag nur über doppeldeutige Wortspiele kommuniziere. Und jetzt hab ich einen, der nicht gut deutsch kann und dem ich manchmal, wenn wir streiten, ein Schimpfwort erst erklären muss, bevor ich ihn damit beleidigen kann. Von meiner Bipo versteht er gar nichts, aber er versteht was von mir und wie ich ticke.

Sumosimi

Taat du nee borom djogol, so djoge mu topola.