26. 12. 2016 15:22
Ich weiss jetzt seit zwei Jahren, dass ich an einer affektiven bipolaren Störung leide und kann es immer noch nicht fassen, wie es dazu kommen konnte. Ich habe jetzt schon drei Manien hinter mir und nach den Manien folgten bisher immer schwere Zeiten der Depression. Ich weiß mittlerweile nicht was schlimmer ist - eine Manie zu bewältigen oder eher die Depression.

Mein Leben schien bis 2012 erfüllt zu sein, alles nahm
seinen regelmäßigen Lauf. Ich hatte schon vor 2012 immer mal wieder kleine Episoden der Depression. Ich ging auf eine Mädchenschule und fühlte mich dort äußerst unwohl. Wenn ich meine Phasen der Depression hatte, fühlte ich mich so krank und niedergeschlagen, dass ich immer einen Arzt aufsuchte um Hilfe zu suchen in der Hoffnung er könnte mir helfen und mich so lange wie möglich krank schreiben. Krank geschrieben wurde ich immer, jedoch wirklich helfen konnte mir damals keiner. Ich bekam irgendwelche nichtigen Vitaminpräperate zugesteckt, man riet mir mich noch gesünder zu ernähren,mehr Sport zu machen usw.

Die Zeit ging vorbei und die Depression zog mit ihr vorüber. Ich hatte damals keine Ahnung, keine Vorstellung davon wie sich ein Leben so drastisch verändern konnte. Ich hatte mich nie zuvor mit Krankheiten beschäftigt, geschweige denn mit psychischen Krankheiten. Für mich war das eine Art Parallelwelt, die mir fremd war und mich beängstigte. Ich kannte niemand mit einer psychischen Krankheit. Vielleicht konnte ich sogar Menschen mit einem solchen Leiden nicht Ernst nehmen.

Vielleicht liege ich falsch, aber mir wurde in den letzten Jahren immer mehr bewusst, das psychische Krankheiten in Deutschland ein Tabuthema sind. Niemand spricht wirklich offen darüber und wenn es dann doch zum Gesprächsthema wird, wird schnell Abstand genommen.

Ich sitze hier und schaue auf das Meer. Ich befinde mich an einem wirklich schönen Ort. Doch meine Gedanken kreisen nur noch um die Krankheit. Ich erinnere mich an alles was ich in den letzten Jahren verloren habe, ob ehemalige Freundschaften, zu viel Geld und Arbeit. Ich suche in YouTube nach Dokus, die mich oftmals noch mehr frustrieren, da die Menschen eine große Traurigkeit ausstrahlen und sich stark gehen lassen weil sie keine Energie mehr haben, kein Licht mehr sehen. Vor ein paar Tagen habe ich mich in einem Chatforum für Bipolare Menschen angemeldet in dem bisher niemand online ist.

Ich hoffe der Text wird nicht all zu lange und es findet sich die eine oder andere Person die sich die Zeit zum durchlesen nimmt.

Wie findet Ihr den Kontakt zu anderen Betroffenen?
Was gibt Euch Kraft weiter zu machen?
Was hilft Euch aus der Depression zu kommen?

Danke für Eure Antworten.
Yolo
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Yolo 1227 26. 12. 2016 15:22

Re: Kontakt

Sonnenblume97 563 03. 01. 2017 20:32

Re: Kontakt

milton 580 11. 01. 2017 17:09

Re: Kontakt

Taorana 465 27. 01. 2017 02:43



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