Hallo Frankkk,
ich denke, du bist ja nicht ständig in einer Phase und dann bist du
evtl. für deine Frau der beste Mensch der Welt ? Jedenfalls finde
ich, das ein schlechtes Gewissen nicht angebracht ist, es sei denn,
du hast sie gezwungen bei dir zu bleiben. Wie du selber sagst, Angehörige
sind frei. Und das in beiden Richtungen, sie können gehen oder auch bleiben,
diese Freiheit liegt bei Ihnen und nicht bei dir oder mir oder irgendeinem
Betroffenen. Du hast ein riesiges Glück mit deiner Frau, für sie sind scheinbar
"in guten wie in schlechten Zeiten" keine einfachen Worthülsen.
Ich stimme dir aber zu, das es einen selber sehr belastet, was man den
eigentlich liebsten so alles antut. Ich habe mehrere langjährige Beziehungen
geführt, die allesamt letztlich an der Krankheit gescheitert sind. Natürlich
tat das Verlassen werden weh, aber böse bin ich keiner einzigen, da ich es
verstehen kann. Ich glaub, ich wäre auch gegangen bei einigen Dingen.
Für mich steht mittlerweile fest, das ich mit mir allein alt werde. Nicht allein
um andere zu schützen, diesen Edelmut habe ich nicht, es geht mir dabei auch
um mich. Wenn ich jemandem, der mich liebt, weh tue, womöglich sogar so sehr,
das derjenige geht, dann verletze ich mich letztlich auch selbst und diese inneren
Wunden sind manchmal viel schlimmer als die einer beendeten Beziehung. Ich habe
eine nach Jahren wieder getroffen und die Chance genutzt, mich bei ihr zu entschuldigen.
Dabei kam raus, das sie einiges gar nicht so "schlimm" fand, was mich bis dahin
immer wieder innerlich belastet hat. Was ich damit sagen will, ist, das wir uns 1000
Gedanken machen, was der andere denkt und fühlt, aber letztlich es immer die 1001te
Möglichkeit ist, die den anderen bewegt ;)
Aber ich schweife ab ;)
Ich glaube, du kämpfst wirklich gegen deine Krankheit, Tag für Tag und das ist etwas,
was dich ja auch liebenswert macht, neben deinen anderen Qualitäten, die deine Frau
an dir mag. Ich wünsche dir auch einen friedlichen Abend und das es dir zumindest mal
für einen kleinen Moment gelingt, dein schlechtes Gewissen zu vergessen. Das nimmt
viel Druck von einem, was wiederum förderlich bei unserer Krankheit ist ;)
Was getan, ist getan und kann nicht mehr geändert werden. Aber wie ich damit umgehe,
das kann ich ändern. Es zu akzeptieren ist meiner Meinung nach der Schlüssel um
seinen Frieden mit sich zu finden.

lg
zuma

#*#*#*#*#*#*#*#*#*#*#*#*#*#*#*#*#*#*#*#*#*#*#*#*#*#

Wenn dich der Mut verlässt, gehste halt alleine weiter.
Und wenn du deinem Gefühl folgst, nimm deinen Verstand mit.

Wenn du nicht weißt, wohin du willst, ist es egal, welchen Weg du nimmst.

Wissen nutzt nur wenn man es anwendet.

Vielleicht wird alles vielleichter