Hallo, liebes Forum! Gibt es Angehörige von Bipolar-Betroffenen im Hamburger Raum, die sich wie ich (weibl., 62) einen Gedankenaustausch wünschen - ? Ich bin sozusagen in bipolarem Umfeld aufgewachsen (Vater und Bruder betroffen), habe aber erst vor kurzem - nach jahrzehntelanger Ungewissheit - herausgefunden, dass es sich nur um genau diese Krankheit handeln kann bei meinem Vater (gest. 1965) und meinem Bruder. Meine Mutter nahm sich 1978 das Leben. Sie ist - nach den 16 extrem kraftraubenden Ehejahren - an ihrem so sehr geliebten Sohn, meinem Bruder, verzweifelt. Auch ich habe endlos unter meinem Bruder gelitten. Niemand ahnte, dass er krank ist. "Er ist nicht schlecht - er ist nur sehr schwierig..." hatte meine Mutter immer gesagt. Seit 2009 habe ich keinen Kontakt mehr zu meinem Bruder. Nun hörte ich, dass meine Schwägerin, mit der ich mich - wenn es möglich war - sehr gut verstanden hatte, im Alter von 59 Jahren verstorben ist. Mein Bruder hat 40 Jahre lang all seine Stimmungen auf ihr abgeladen...wenn er nicht schlief, durfte sie auch nicht schlafen...dennoch musste sie 2 Söhne versorgen, das Geschäfts-Telefon bedienen, die Buchhaltung bearbeiten und vor allem meinem Bruder in jeder Minute zur Verfügung stehen. Sie versuchte, sich mit viel zu viel Essen und Alkohol das Leben erträglich zu machen. Ihr Tod macht mich zutiefst betroffen. Hat es Sinn, unter der jetzt gewonnenen Erkenntnis seiner Krankheit doch noch einmal den Kontakt zu ihm zu suchen??? Oder bringe ich mich damit - sinnlos! - selbst in zu große Gefahr? Ich halte es für kaum wahrscheinlich, dass er jetzt noch im Alter von 65 Jahren zu einer Krankheits-Einsicht bereit sein könnte...Ach, hätte ich doch Menschen, mit denen ich über diese Thematik reden könnte. Ich habe es im Ansatz in meinem Bekanntenkreis versucht, aber was unsereins bewegt ist ja doch immer wieder außerhalb jeder Vorstellungskraft unserer ganz normalen Mitmenschen. -
Viele liebe Grüße, Larosa