Erst einmal Danke für all diese Anregungen. Ein paar Dinge muss ich aber richtigstellen:
Tagebuch: ich führe es, weil der Arztbrief nach ihrem letzten Klinikaufenthalt grob fehlerhaft war sowohl hinsichtlich der verabreichten Medikation bzw. Dosierung als auch hinsichtlich einiger für relevant gehaltener Details ihrer Vergangenheit. Es war ein Dokument der Nach- und Fahrlässigkeit. Jetzt in der Klinik waren die Ärzte dankbar, eine solche tagesgenaue Dokumentation zu haben, da sie jetzt eher abschätzen können, was sie nicht mehr ausprobieren müssen. Darüber hinaus war meine Frau nicht in der Lage, das zu tun, übrigens ebensowenig wie ein Mail zu schreiben, ein Telefonat zu führen oder einen Artikel über ihre Erkrankung zu lesen.
Kontrolle: Ich habe gelernt, dass es nicht funktioniert, daheim Medikamenten- oder Alkoholmissbrauch wirklich verhindern zu wollen; deshalb ist sie ja jetzt in der Klinik. Aber in der Not, wenn man das Gefühl hat, sein Partner beginnt, sich ernsthaften Schaden zuzufügen, muss man doch reagieren, und zwar sofort.
Hilfe für mich: Mag sein, dass ich ebenfalls Hilfe brauche, aber es stimmt nicht, dass meine Frau mich nicht braucht! Jetzt dringender denn ja. Und mir ist es übrigens vollkommen klar, warum es diese Einschränkungen in der geschl. Abteilung gibt, ihr übrigens auch, es ist nur seltsam, dass das so unterschiedlich gehandhabt wird. In der ersten Klinik sehr lax, hier sehr rigide. Und das Problem ist eher, dass sie das Gefühl hat, ihrer Würde beraubt zu werden.
Signatur: Natürlich ändere ich sie nicht; sie stimmt ja.
beste Grüße
Angehöriger und liebender Ehemann