Re: manchmal ist eine Diagnose eine Frage des Blickwinkel

Anonymer Teilnehmer
13. 01. 2011 15:30
Moin Freak,

bezgl. subjekiv habe ich nach längerem Kramen etwas wiedergefunden.

(Am Beispil vom Krankheitsbild der Depression)

Niedergeschlagenheit als Alltagsphänomen
Die Stimmung der meisten Menschen wechselt. Sie reagieren alltäglich auf freudige und traurige Ereignisse mit den entsprechenden Gefühlen. Heiterkeit und Traurigkeit lösen sich dabei in raschem Wechsel ab.
Bei starken oder gehäuften negativen Erlebnissen kann eine gedrückte Stimmung auch über einige Tage anhalten, bis wieder eine neue Befindlichkeit einsetzt. So ist die Traurigkeit nach dem Tod eines geliebten Menschen eine verständliche Reaktion. In der "Trauerarbeit" bewältigen die Leidtragenden die Trennung, um sich dann wieder dem Leben zuzuwenden. In diesem Sinne gehört der Wechsel von gedrückten Stimmungen, Ausgeglichenheit und gehobenen Stimmungen zum Gefühlsspektrum eines jeden Menschen.
Der Begriff Depression kommt vom lateinischen "deprimere" und bedeutet soviel wie herunter- oder niederdrücken. So wie der Schmerz ein wichtiges Frühwarnsystem vor Verletzungen ist, dient die Niedergeschlagenheit nach Misserfolgen, Verlusten und Trennungen der Um- und Neuorientierung der Betroffenen sowie der Suche nach alternativen Entfaltungsmöglichkeiten. Niedergeschlagenheit ist so gesehen ein vorübergehender Rückzug, ein Aufschub oder eine Art "Zwangspause", in der man sich erholen und nachdenken kann.

Depression als Krankheit
Im Unterschied zu normalpsychologischen Befindlichkeitsstörungen ist die Depression eine ernstzunehmende medizinische Erkrankung. Depressionen werden oft unterschätzt und - wie überspitzt formuliert worden ist - zwischen Schnupfen und Einbildung angesiedelt. In Wirklichkeit aber handelt es sich um eine lebensgefährliche Krankheit, die wie keine andere in fundamentaler Weise die Lebensqualität der betroffenen Menschen beeinträchtigt. Folgende Punkte erlauben in den meisten Fällen eine sichere Abgrenzung der depressiven Erkrankung von alltäglichen Befindlichkeitsstörungen:

Die Stimmung hellt sich auch durch erfreuliche Ereignisse nicht auf ("Affektstarre").

Es stellen sich unbegründete Schuldgefühle und Selbstvorwürfe ein.

Der depressive Patient erlebt of nicht das Gefühl der Traurigkeit, sondern ein ihm fremdes Gefühl der inneren Versteinerung ("Gefühl der Gefühllosigkeit"), meist verbunden mit dem Unvermögen zu weinen.

Schlafstörungen mit Erwachen in den frühen Morgenstunden und Tagesschwankungen, meist mit Stimmungsaufhellung am Abend sind häufig.

Manchmal entwickelt der depressive Patient die feste Überzeugung, sich schwerst an den Mitmenschen verschuldet zu haben ("Schuldwahn") oder sich und die Familie in den finanziellen Ruin getrieben zu haben ("Verarmungswahn") oder unheilbar erkrankt zu sein ("hypochondrischer Wahn").

Es gibt frühere depressive Episoden und depressive Erkrankungen in der Verwandtschaft.


Die depressive Erkrankung läuft meist Phasenhaft ab, wobei diese Phasen über mehrere Monate, bei einigen Patienten auch über Jahre anhalten können.
Weil jeder Mensch bereits Erfahrungen mit normaler Niedergeschlagenheit hat, ist es oft schwer, die Depression als eigenständiges Krankheitsbild zu erkennen. Dies gilt für Betroffene wie für Ärzte. Noch immer werden über 50% der depressiven Erkrankungen nicht diagnostiziert bzw. unzureichend behandelt.

"Wenn wir uns den Knöchel verstauchen oder der Blutdruck erhöht ist, so können wir das objektiv, wie von außen als Erkrankung erkennen, weil unser Erleben und Denken hiervon nicht unmittelbar betroffen wird.
Bei der Depression aber kommt es zu Störungen in Gehirnbereichen, die unmittelbar das Denken und Fühlen beeinflussen.
Gegenüber diesen Veränderungen des eigenen Erlebens können wir dann nur schwer eine objektive Haltung einnehmen."

Prof. Dr. Ulrich Hegerl


Nur soviel, nebenbei

Ali
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Forumsucht

Narziss 1035 12. 01. 2011 05:18

Re: Forumsucht

harfe 562 12. 01. 2011 07:47

Re: Forumsucht

TigerBär 790 12. 01. 2011 09:53

Freud, Narzissmus und der Invertierte

otacon 3043 12. 01. 2011 10:20

Re: Freud, Narzissmus und der Invertierte

TigerBär 718 12. 01. 2011 10:45

Re: Freud, Narzissmus und der Invertierte

Anonymer Teilnehmer 448 12. 01. 2011 15:20

Re: Freud, Narzissmus und der Invertierte

harfe 444 12. 01. 2011 16:49

Re: Freud, Narzissmus und der Invertierte

Anonymer Teilnehmer 381 12. 01. 2011 17:46

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otacon 482 12. 01. 2011 18:12

Re: Freud, Narzissmus und der Invertierte@otacon

Narziss 433 22. 01. 2011 08:21

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pablo1947 481 12. 01. 2011 17:08

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Anonymer Teilnehmer 304 12. 01. 2011 17:51

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serado 466 12. 01. 2011 18:08

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Anonymer Teilnehmer 267 12. 01. 2011 18:20

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Narziss 398 12. 01. 2011 20:58

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Sue 471 12. 01. 2011 18:24

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lithiumfreak 316 12. 01. 2011 18:55

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tschitta 431 12. 01. 2011 18:58

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Narziss 338 12. 01. 2011 21:01

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lithiumfreak 388 12. 01. 2011 21:57

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Anonymer Teilnehmer 435 12. 01. 2011 22:42

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lithiumfreak 576 12. 01. 2011 22:43

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Anonymer Teilnehmer 345 12. 01. 2011 23:08

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lithiumfreak 330 12. 01. 2011 23:10

manchmal ist eine Diagnose eine Frage des Blickwinkel

Anonymer Teilnehmer 364 12. 01. 2011 23:18

Re: manchmal ist eine Diagnose eine Frage des Blickwinkel

lithiumfreak 268 12. 01. 2011 23:23

Re: manchmal ist eine Diagnose eine Frage des Blickwinkel

Anonymer Teilnehmer 293 12. 01. 2011 23:41

Re: manchmal ist eine Diagnose eine Frage des Blickwinkel

Anonymer Teilnehmer 841 13. 01. 2011 15:30

Re: Forumsucht

Bipolara 513 12. 01. 2011 21:58

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lithiumfreak 398 12. 01. 2011 22:00

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Narziss 494 13. 01. 2011 05:29

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ABT 341 12. 01. 2011 22:42

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Narziss 432 13. 01. 2011 05:30

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Yeshi 283 23. 01. 2011 21:50



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