Liebe Ariane!
Was uns unterscheidet, ist nur, dass die meisten von uns halt ein paar Jahre mehr Erfahrungen mit der Krankheit haben und erst viel später gelernt haben, dass wir "krank" sind. Aber ich kann dir sagen, dass es mir mit 13, 14 oder 15 ganz genauso ging. Nur halt ohne Therapie und Ahnung, das es vielleicht eine Krankheit sein könnte.

Ich habe mich damals in Bücher geflüchtet. Meine andere Welt. Bücher, die eigentlich nur "Erwachsene" lesen und deren Autoren, wie ich heute weiß, auch manisch-depressiv waren. Jetzt ist mir klar, warum ich mich so verstanden fühlte beim Lesen.

Du schreibst gar nichts von deiner Mutter? Hat das einen Grund?

Ich kann dir nur meine Erfahrungen vermitteln. Nach dem Abitur mit 19 ging es mir die nächsten Jahre viel besser. Denn sicher hat die Pubertät auch was mit deinen Gefühlen zu tun. Und nimm die Therapie als Hilfe an. Wenn sie dir nichts bringt, dann wechsle den Therapeuten. Und versuche, mit deiner Familie viel zu reden, gerade weil sie ja auch Probleme haben und sicher mehr verstehen als deine fröhlichen Schulfreunde.

Du wirst - ob nun gut therapiert oder nicht - noch so schöne Momente in deinem Leben erleben wie wir anderen auch alle. Bei uns allen überwiegen zwar die schlechten, aber alleine die paar guten, glücklichen, schönen Stunden und Tage sind das alles wert gewesen. Also denk weiter über dich nach, sprich mit Menschen, die es gut mit dir meinen und schreib weiter hier ins Forum, wenn dir danach ist.
Wir sind auch nicht klüger, nur ein bißchen länger auf der Welt.
Viele liebe Grüße
Deine Mona