Gedankenwirrwarr -Tagesklinik in Erwägung ziehen?

28. 04. 2009 10:43
Hej,

nachdem ich gestern schon mal getippt hatte, mir dann aber ein Stromausfall einen Strich durch die Rechnung machte, versuche ich es nochmal.

Ich möchte gern euren Rat. Vorweg sage ich gleich, dass ich Donnerstag einen Arzttermin habe und da alles mit meinem Arzt besprechen werde, ich denke aber, dass ich mich evtl. besser verstehen könnt und es mit anderen Augen seht und vielleicht sogar andere Ideen habt, als ich.

Also, es geht darum, dass ich mich im Moment nicht stabil fühle, aber nicht genau weiß, ob es einfach nur eine normale Traurigkeit/Melancholie ist oder ob es doch in Richtung Depression tendiert. Im Moment ist viel los bei mir. Und ich weiß nicht, wo ich jetzt noch Grenzen setzen kann, die ich noch nicht gesetzt habe.

Ich versuch mich kurz zu fassen. (Was mir mal wieder nicht gelungen ist)

Zum einen will ich umziehen, aber das Amt sieht keine Notwendigkeit, will mir also kein Darlehen für die Kaution gewähren. Mein Sohn hat Angst vor der Schule, besonders vor einer Lehrerin, weshalb mir die Kinderpsychologin zu einem Umzug geraten hat, zumal er in der neuen Schule entsprechend seiner Höherbegabung gefördert werden werden kann, wohingegen die jetzige Schule sich weigert, die Atteste der KiPsy auch nur anzusehen. Die Fahrtkosten (ca. 45€ monatlich) zur neuen Schule müsste ich aus eigener Tasche bezahlen, was ich aber nicht kann. Zudem zahl ich auch noch Miete dazu, weil meine KdU laut den Vorgaben unangemessen ist. Die Kaution der pot. neuen Wohnung legt bei ca. 624€, meine jetzige bei 650€, die würde im September auf mein Konto kommen, so dass ich lediglich für ein paar Wochen das Geld vorgestreckt bekommen möchte. Die Bank hilft mir nicht, meine Eltern wollen auch nicht einspringen.

Das war nun also Umzug und Schulprobleme.

Dann hab ich das Thema Reha ja schon angesprochen. Die RV hatte es abgelehnt und ans Arbeitsamt weitergeleitet. Nun hab ich da Anfang Mai den Termin zum Amtsarzt, und musste komplett einen neuen Antrag ausfüllen, und alle Papiere nochmal kopieren und einreichen. Obwohl denen alles vorliegt. Das Arbeitsamt arbeitet nun aber mit unserem Sozialzentrum zusammen und die wollen mich ja aus dem Alg2 Bezug kicken, um mich in die Grundsicherung zu stecken.

Daher nun auch der nächste Punkt: Ich bin unsicher, ob ich Erwerbsminderungsrente beantragen soll, obder ob mir das nicht nur Nachteile bringt. Erstmal hab ich nun einen Behindertenausweis beantragt. Und auch hier drehen sich nun die Gedanken, ob das wirklich richtig war.

Weil - der nächste Punkt - ich hatte ein Vorstellungsgespräch und zwar in einem Job, der einfach (zu) perfekt ist. 20h, 800€ brutto, Büroarbeiten, PC Schulungen würde ich bekommen, einen Superchef, es wär ein Job als Sekretärin für einen Versicherungsagenten. Wenn ich da nun ankomme mit einem Behindertenausweis, kickt der mich dann, nimmt der mich dann überhaupt? Ich möchte den Job, keine Frage, lieber noch als die Reha, aber was, wenn ich es doch nicht schaffe? Wenn ich versage? Es würde zum 01.06. losgehen.

Es dreht sich einfach alles in meinem Kopf, ich bin dauernd den Tränen nahe.
Und dann am letzten Sonntag - André hatte von Samstag auf Sonntag bei einem Freund geschlafen und rief Sonntagfrüh an, ob er mit nach Tolk dürfe (Freizeitpark in Schleswig). Ich sagte ihm, dass ich nichts dagegen hätte, aber er solle fragen, was das kostet, damit ich Geld holen könnte und ihm bringen. Die Mutter sagte dann, dass sie das bezahlt (Eintritt sind 15€ weiß ich mittlerweile) und auch Taschengeld bräuchte er da nicht.
Ich hab so geheult den ganzen Morgen, weil ich mir so schlecht vorkomme, dass ich ihm sowas nicht bieten kann und auch jetzt hab ich Tränen in den Augen. Es ist mir so peinlich, dass ich immer nein sagen muss, weil ich einfach nicht weiß, wie und so, und ich komm mir so unfähig vor. Er hat doch was besseres verdient.
Und wenn dann noch von einer alten Schulkameradin von mir Kleidung für ihn hier an kommt, der man ansieht, dass die nahezu neu ist (vielleicht 2-3 mal getragen, wenn überhaupt), dann schäm ich mich so in Grund und Boden, dass ich sterben möchte.

Vor ein paar Wochen hat ein Ex von mir Kontakt zu mir aufgenommen. Wir haben uns rund 8 Jahre nicht gesehen. Er hat mich gesucht und seit er sich von seiner Frau getrennt hat, hat er noch mehr gesucht, und mich dann eben Anfang des Jahres gefunden. Wir telefonierten und irgendwann fragte er mich, ob er mich besuchen dürfe. Ich sagte Ja und hab es dann wieder bereut, weil ich mich hab so gehen lassen, als ich 2004/2005 so extrem depressiv war und dann noch meine Essstörung dazu. Ich bin einfach nicht mehr so, wie ich damals war. Trotzdem hat er mich gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, zurück in "unsere" Stadt zu ziehen. Ich hab konsequent Nein gesagt und wohl gemerkt, dass er geknickt war. Erst später ist mir dann klar geworden, nach einem Telefonat mit meiner Freundin, dass er eigentlich gefragt hatte, ob ich nicht zurück zu ihm will.
Das Schlimme ist, ich hab ja gemerkt, dass meinerseits (auch) noch Gefühle da sind, und ich hab ihn ja auch nie vergessen. Aber ich kann nicht. Es ist so viel passiert in den Jahren. Die Prügel von seinem Nachfolger, Andrés Missbrauch, Psychiatrie und Diagnose. Wenn ich ihm das erzählen würde, würde er sich eh abwenden, und ihn nochmal zu verlieren, könnte ich gar nicht ertragen. Mit einer Lüge würd ich aber auch nicht leben wollen.

Ich kann einfach auch schlecht allein sein im Moment, ich fühl mich so nutzlos. Als André Samstag abend nicht da war, wusste ich nichts mit mir anzufangen.

Jedenfalls hab ich nun überlegt, nochmal in die TK zu gehen, um etwas Ordnung in meinen Kopf zu kriegen. Kann ich da einfach anrufen, auch ohne Überweisen, und bereits einen Termin abmachen? Oder lieber nicht, falls ich keine Einweisung bekomme? Kann man dann einfach zurücktreten?

Soviele Fragen... Soviele Gedanken.

Gruß
Linda
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Drachenreiterin 1107 28. 04. 2009 10:43

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Deborah 310 28. 04. 2009 15:45

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Drachenreiterin 618 29. 04. 2009 21:14

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Martina 328 29. 04. 2009 21:55

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Drachenreiterin 374 03. 05. 2009 19:17



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