Lieber Rene!
Ich danke Dir! Vielleicht besteht ja eines Tages die Möglichkeit, gesetz dem Fall, dass mein Mann sich richtig behandeln lässt, dass zwischen uns ein freundschaftliches Verhältnis entsteht und die Kinder nicht ganz auf den Vater verzichten müssen. Ich denke aber, mehr ist von meiner Seite her nicht möglich. Ich weiß jetzt was ich will und was ich nicht will und damit würde ich meinen Mann ständig überfordern.
Übrigens habe ich mit dem Begriff "normal" schon in meiner Kindheit Probleme gehabt. Er lässt sich einfach nicht klar definieren, auch mein Sozialarbeiterstudium hat mir dabei nicht weiterhelfen können. Normal soll wohl bedeuten, dass man sich an die Normen der Gesellschaft hält, aber nicht alle Normen sind wirklich gut und sinnvoll für den einzelnen. Ich habe längst aufgegeben, mich damit weiter zu beschäftigen. Es macht keinen Sinn. Ich versuche den einzelnen, so wie er ist, in seiner Ganzheit wahrzunehmen.
Deshalb verspüre ich sicher auch nicht das Bedürfnis, mich für Anfeindungen zu rächen oder meinem Mann nie verzeihen zu können. Mein Problem war am Anfang die Nähe zu meinem Mann und seiner Familie, mit der ich zu stark involviert war. Jetzt sehe ich mich mehr in der Situation eines Beobachters und Betrachters von außen. Dadurch erlebe ich meinen Mann in seiner Ganzheit. Unsere Ehe wäre niemals gut gegangen. Das ist für mich okay und öffnet mir den Weg in die Freiheit.
Liebe Grüsse und alles Gute für Dich und Deine Famile.
Kerstin