>Allerdings will ich nicht in die Hände eines
>Seelen-klempners" geraten, der mich zum >100%igen "normativen"
>Lebensweg zurückführt. Das wäre in meinen
>Augen nur durch einen massiven >Identitätsverlust zu bewerkstelligen, zu
>dem ich keinesfalls bereit bin ...
>Nun mache ich ja außerdem selbst einen
>ersten Schritt, indem ich mal vorsichtig
>ausklopfe, ob denn überhaupt Handlungsbedarf >besteht ...

Was ist denn 100% normal? Den Versuch hat übrigens keiner der Seelenklempner, bei denen ich war, gemacht, weil es 100% normal eben nicht gibt. Meine Macken wollen die mir schon lassen, nur gegen die Krankheit haben sie was.

Ob Handlungsbedarf besteht, oder nicht, kannst momentan nur Du selbst entscheiden. Wieviel Schaden haben denn deine Stimmungen bislang angerichtet, sowohl bei Dir selbst,
als auch in deinem sozialen Umfeld? Ich denke, wenn dieser Schaden die Grenze der Tragbarkeit überschritten hat, dann sollte man schon überlegen, ob etwas getan werden soll.

Es schadet dir doch nichts, wenn Du mal zu einem Fachmann gehst, sei es Therapeut oder Psychiater, oder zu beiden und dir einfach mal eine Meinung abholst. Das bedeutet ja nicht, gleich eine Behandlung anzufangen.

Ausser der MDK kommen übrigens auch noch andere Störungen in Betracht, schon von daher ist der Fachmann gefragt. Wenn denn überhaupt eine Störung vorliegt und das ganze nicht einfach Teil deines Typus ist. Mein Leben vor der Krankheit ist relativ ähnlich verlaufen, wie Du es schilderst. Lebenswichtige Projekte erst auf den letzten Drücker anzufangen war mein Lieblingssport, nur so hab ich den nötigen Druck gekriegt, sie auch durchzuziehen. Das habe ich mir dann wegtherapieren lassen und gut wars. Dass ich dann Jahre später krank geworden bin, hat damit nichts zu tun, das sind zwei verschiedene Paar Schuhe.