Bin ich im richtigen Forum???:
Fühlt ihr euch zuständig, oder sind Leute unter euch, die nicht nur manisch-depressiv, sondern auch schizoaffektiv sind??? Im Prinip hat man ja teilweise die gleichen Probleme. die Schizophrenie kommt einfach nur dazu. Jetzt kriegt ihr meine Fragen. Obwohl ich vielleicht auch Betroffene bin. Und obwohl ich teilweise Fragen haben, die nicht zur Bipolarität gehören.
Diagnose meiner Mutter:
Was es für mich schwierig macht meiner Mutter entgegenzukommen, ist dass ich ihre wortwörtliche Diagnose vergessen habe. Ich war einmal mit ihrer Schwester und ihr bei ihrer Psychiaterin, da war ich gerade Teenie ca. 12 oder 13 Jahre alt. Ich habe kaum Erinnerungen an dieses Gespräch. Es war für mich nicht im geringsten fassbar, ich habe nicht verstanden, was sie mir erzählt haben. Eine Broschüre durfte ich mitnehmen, die entsprach genau ihrer Diagnose. Aber die habe ich irgendwann weggeschmissen. Ich war einfach in meiner eigenen Welt, was denke ich auch das Gesündeste für mich war. Ich weiss nurnoch dass schizoaffektiv drauf stand und ich das schon unheimlich kompliziert fand. Und manisch depressiv war sie eigentlich auch schon immer. Wenn ich mir heute den Link zur schizoaffektiven Störung angucke, dann verwirrt mich das umso mehr: [
www.psychosoziale-gesundheit.net]
Es ist also keine reine Bipolarität. Andererseits gibt es aber auch "Der depressive Wahn", "Manische Wahnbildungen", "Postschizophrene Depression" und "Manisch hochgestimmte Schizophrenie". Bei dieser Krankheit ist es also extrem wichtig, die wörtliche Diagnose zu kennen. Hinzu kommt, dass die Diagnose sich ja im Laufe des Lebens ändern kann. Also je nach Episoden oder wenn Komorbiditäten entwickelt werden... Das ist alles so wahnsinnig kompliziert! Und ich glaube fast, hier im reinen Bipolar-Forum kann mir keiner helfen. Aber ein Forum für schizoaffektive gibt es auch nicht so richtig. Bzw. es gibt zwar Teilbereiche in Psychoseforen o.ä., aber die Symptome die die Leute dort beschreiben, hat meine Mutter nie jemandem erzählt. Sie hat überhaupt nie von irgendwelchen schizophrenen Anteilen erzählt. Sie hat als sie letzten Winter in der Klinik war (das war das eingie Mal) auf meine Frage ob sie psychotisch ist, geantwortet, bei Ausbruch ihrer Krankheit hat sie Stimmen gehört, also gedacht die Leute auf der Straße reden über sie. Oder sie dachte Telefon oder Klingel läuten und es war gar nicht so. Aber hallo, das habe ich auch! Und wie gesagt in den Psycho-Foren geht es immer nur um Medikamentedosierungen und sowas. Die haben sich meistens einfach mit ihrer Krankheit abgefunden. So auch meine Mutter.
Man kommt an diese Leute nicht richtig ran irgendwie. "Morgen bin ich ein Löwe - wie ich die Schizophrenie besiegte" hat mri einen Einblick gegeben. Und trotzdem leugnet sie ja psychotische Anteile zu haben. Als es ihr Anfang des Jahres richtig schlecht ging (Suizidgedanken) muss sie psychotisch gewesen sein. Hat sie mir nachher erzählt. aber mehr auch nicht. Ich kann mir immenroch nichts darunter vorstellen. Sie hatte einfach nur tieriesche Angst, sagte sie. Ich könnte jetzt einfach behaupten, dass sie in ihrem Kopf Stimmen gehört hat, die ihr sagten was sie tun soll. Aber das hat doch jeder Mal? So Engelchen und Teufelchen?? Was ist normal?
Ich wollte sie damit nicht quälen, aber mich hätte einfach brennend interessiert was da genau in ihr vorgegangen ist.
Vielleicht hat sie aber auch wirklich mehr eine der anderen Diagnosen und müsste "umdiagnostiziert werden" also ohne die Schizophrenie, einfach nur wahnhafte Manie/Depression im Wechsel.
Trialog: Es besteht für mich überhaupt kein Kontakt zu ihrer Psychiaterin. Ist das so üblich? Wie kommt man da ran? Da ist kein Trialog, jedenfalls nicht mit mir. Ich will auch nicht, dass sie denkt, ich würde sie hintergehen. Aber ich bin einfach nicht in der Lage offen und direkt mit ihr zu sprechen, darüber wie es ihr wirklich geht, denn da blockt sie ab. Oder sie steht sich selbst im Weg. Wenn sie einem ein Problem schildert kann man ihr noch soviele konstruktive Lösungsvorschläge machen, sie geht nicht darauf ein, sie will gar nicht, dass das Problem gelöst wird (das manchmal nicht mal eines ist, sondern etwas für Außenstehende Banales).
Eigenverantwortung: Sie hat einfach Angst vor allem.
Die Sache ist einfach, dass ich mich weitaus intensiver mit dieser Krankheit auseinander setze als sie es tut. Und das macht mich wütend. Jetzt musste ich sie schon erpressen (Ich sagte ihr sie soll endlich den Verhaltenstherapietermin wahrnehmen und wenn sie das tut ohne es vor sich herzuschieben, dann komme ich sie besuchen). Ich weiss, dass das albern ist, eine Therapie muss man selbst machen wollen. Aber sie sagt jetzt schon Monate lang dass sie eine machen will. Das letzte Mal als sie kurz vor dem Termin stand hat sie aufgegeben. Und ist wieder freiwillig in die verdammte Klinik gegangen. Die haben ihr nach einer Woche gesagt, sie kann selbst entscheiden wann sie gehen will. Und da fragte sie dann erstmal ihren Mann, dann mich, dann ihre Schwester... Sie übernimmt nicht die geringste Verantwortung, da ist einfach keine Selbstreflektion. Ich rechne es ihr ja hoch an, dass sie merkt, wenn sie in die Klinik muss und dann auch freiwillig geht. Aber die Sache sit einfach so aussichtslos! Man könnte meinen, sie hätte Angst davor, dass ihr geholfen wird und es ihr besser geht. Gehört das zur Erlernten Hilflosigkeit eines Depressiven? Gibt es noch mehr Leute hier, die sich nur auf ihren Medikamenten ausruhen, so wie meine Mutter? Liebe andere Angehörige, habt ihr auch so eine Wut in euch, weil ihr nicht helfen könnt, der Betroffene es aber auch ntcht tut und immer nur fordert und nichts gibt?????? :-(
Ob ich selbst erkranke?:
Das ist auch eine Angehörigenfrage, wenn es um Familienmitglieder, speziell Kinder psychisch Kranker geht.
Oben genannter Link sagt ganz klar aus, dass Kinder erblich vorbelastet sind. Jetzt analysiere ich an mir selbst rum und weiss doch nicht woran ich bin. Ich hatte keine Psychose (keine Stimmen, keine Wahnideen (also nicht weit hergeholte, eher in meinem Umfeld, dass mich Leute ausspionieren), aber trotzdem hatte ich Burnout. Und damit kam die Angst vor der Krankheit. Und wenn es Prodrome und Vorpostensymptome gibt, was kann man tun um Schlimmeres zu verhindern? Ich fühle mich so allein gelassen mit diesem Problem. keiner kann so richtig was dazu sagen. Die Psychiaterin sagte zu mir eine Psychotherapie wäre bei mir eventuell krankheitsauslösend. Das steht auch in dem Link. Aber was soll ich denn dann tun? Es ignorieren bis es ausbricht? Was wenn ich es nicht soweit kommen lassen will?? Soll ich mir jetzt einreden mit mir ist alles okay? Wo die Psychiaterin mir sogar ein Phasenprohylaktikum geben wollte, obwohl ich nichtmal in einer akuten Phase war???? Außerdem habe ich gelesen, Therapien beginnt man nach dem 3.Psychoseausbruch. Vielen Dank auch! Sie lassen mir also die Wahl zwischen gleich Pillen schlucken und hoffen, oder abwarten und gar nix tun. Ich soll immer schön zur Psychiaterin und zur Psychologin gehen. Aber so richtig erklärt haben sie mir nichts. Meistens habe ich geredet. Liegt das an der Diagnosephase? Wird sich das in Zukunft ändern? Ich will die Krankheit verstehen! Ich will eine konkrete Hilfe haben. Muss ich jetzt erst alle Betroffenen-Bücher lesen (die gibt es im Übrigen gar nicht, nur über richtige Schizophrenie oder Bipolarität)??? Ich habe eine schöne Therapie gefunden: Metakognitives Training für schizophrene Patienten. Habe auch in dem Forum gefragt wie man die macht, wer sie schon gemacht hat, es antwortet aber keiner. Die sind alle so egozentrisch, dass niemand auf meine Fragen eingeht.
Eigentherapie/Selbstmanagement-Therapie:
kann man das wortwörtlich nehmen? Hat schonmal einer von euch eine Therapie nur für sich selbst gemacht? Es ist ja eine kognitive Therapie. Sind verschiedene Module, die man sich herunterladen kann. Ich würde das einfach alles mal durchlesen und drüber nachdenken, versuchen es anzuwenden.
Ist das der richtige Weg?: Die Psychologin sagte zu mir, ich solle mich nicht zu intensiv damit beschäftigen, sondern mich auf gesunde Dinge konzentrieren. Das ändern ja aber nichts an meinen Verhaltensproblemen oder meiner falschen Wahrnehmung. Und die Psychiaterin meinte dann nur, ich solle Abilify nehmen, dann hört das von alleine auf, dass ich alles was um mich passiert auf mich beziehe. Das ist für mich unvorstellbar. Im Besten Fall blockiert es die Dopamin-Rezeptoren. Oder macht womöglich innerlich unruhig, was ich ohnehin schon ab und an habe. Oder ich bekomme Schlafstörungen. Super Idee das Medi zu nehmen. Dann kriege ich die Probleme die ich hatte garantiert wieder. Ich verstehe das alles nicht.
Ich stelle diese Fragen auch in den anderen Foren, aber ich bezweifle, dass sich einer die Mühe macht darauf einzugehen.