Hallo Ydurt
Schön zu lesen. Verrückt heisst nicht unbedingt phasig;-)
Das geht auch schön aus deinem Beitrag hervor.
Etwas zu Wagen, auszuprobieren und wenns doch nicht so das war, was anderes machen.
Oft traute ich mir fast nichts mehr zu, wegen der bipolaren Störung.
Meistens schränkte ich mir selbst den Horizont ein, immer mehr.
Angststörungen kamen hinzu, machten mich allgemein ängstlich.
Ich sah beinahe traumatisiert überall Risiko, Gefahr und Stabilitäts-Untergang.
Das macht auch nicht lange stabil.
Ausgewogenheit auch da zu Entdecken, das fand ich nicht einfach, der Hang zur Vorsicht blieb stark haften.
Ich überlege mir Dinge reiflich, lasse Zeit verstreichen, gehe die Wege Schritt für Schritt und wäge ab. Da kann man immer noch jederzeit umdrehen.
Mein Umfeld schenkte mir meinen mal dagewesenen Mut zurück und ich wurde nicht übertrieben unvorsichtig oder betriebsblind. Nicht eine schlimme Konsequenz davon.
Der Mut tut mir gut, das wars, was total abhanden gekommen ist und der Blick wurde offen, Möglichkeiten erschienen auf der Bildfläche.
Das über Jahre betriebene sehr vorsichtige Verhalten ist jetzt wie eine eingeübte Ressource, die kombiniert mit dem Mut mir vieles machbar erscheinen lässt.
Ich sehe nun auch die Chancen am Wegesrand, deshalb muss ich nicht jede ergreifen, aber es macht mich sehr glücklich, dass ich das so sehen und empfinden kann.
Besonders nach der langen Zeit, als es nicht so war.
Liebe Grüsse
Milla
Diagnose Bipolare Störung I seit 2009
Erste Episode 2005
Phasenprophylaxe:
Lithium, Valproate, Sequase XR
Reserve:
Sequase, Dipiperon, Temesta, Relaxane (Baldrian)
Irgendwann scheint am Himmel ganz hinten am Horizont wieder die Sonne und das jedesmal von Neuem.
Nicht perfekt sein, ist gut genug.
Mit Liebe und Ruhe betrachtet ist die Welt am Schönsten