Danke Euch. Super Beiträge!!!
Das ist ja genau das Merkmal des Menschseins. Dass ich einen 'Beobachtergeist' habe und diesen möglichst reichlich benutze. Natürlich reagieren wir viel zu oft automatisch, wie Automaten auf Reize. Dann unterliegen wir unserem Autopiloten. Dann lassen wir uns permanent durch Verhaltensweisen und Aussagen anderer triggern.
Mein Klassenlehrer in der 7. Klasse Realschule sagte:
'Vor Inbetriebnahme des Mundwerks Gehirn einschalten.'
Denn unsere Gefühle sind blitzschnell und entspringen unserem Reptiliengehirn und Körpergedächtnis, das nicht nur schöne Erfahrungen gemacht hat.
Aber das Gehirn besteht aus einem stammesgeschichtlich alten Teil UND dem New Brain. Der jüngere Teil unseres Gehirns kann metakommunizieren. Über Kommunikation reden, reflektieren, viele verschiedene Perspektiven einnehmen. Sich neben sich selbst stellen. Sich von aussen betrachten.
Beim Meditieren ist eine Form des Meditierens das Beobachten der eigenen Gedanken. Ein Gedanke ist ein Gedanke. Nicht mehr und nicht weniger. Leiderzeugend ist es, sich mit jedem Gedanken zu identifizieren und dann auch noch zu behaupten, dem eigenen Bauchgefühl felsenfest vertrauen zu können.
Zwischen Reiz und Reaktion ist ein Raum. In diesem Raum findet Begegnung statt. Daher sind Pausen und Schweigen so wichtig.
Manchmal stimmt das Sprichwort
'Reden ist Silber, Schweigen ist Gold'
Was in diesem ZwischenRaum geschieht ist meine Entscheidungsfreiheit. Wir sind mehr als Reiz-Reaktionsmaschinen.
Unser Gehirn verfügt über Spiegelneuronen, die uns empathiefähig machen und die Körpersprache anderer lesen können. Und haben wir zu wenig davon, kann man Spiegelneuronen durch Training vermehren.
Darum ist es so wichtig, immer wieder in die Schuhe meines Gegenübers zu schlüpfen. So kann ich es vielleicht erspüren (mit dem Körper) wo ihn der Schuh drückt..
Balance erleben wir, wenn Gehirn, Geist, Beobachtergeist und Körper sich gegenseitig dienen und in freundlicher Koexistenz friedlich interagieren.
In unserer christlichen Tradition dominierte viel zu lange der Verstand und wurde Körpererfahrung und Reflektion unterdrückt.
Descartes hat unsere Wissenschaft nachhaltig geprägt. Er war der Auffassung
'Ich denke, also bin ich.'
Ich ergänze UND 'ich fühle, also bin ich.' (Damasio)
Vollständig wird unser Fühlen und Denken, wenn es nicht nur reflexartig geschieht, sondern wir unsere Gedanken und Gefühle mit dem Beobachtergeist beobachten. Auch Feedback durch unsere Mitmenschen kann unsere 'blinden Flecken' verkleinern.
In diesem Sinne danke ich EUCH im Forum für Euer Feedback. Denn 'der Mensch wird erst am Du zum Ich ' und 'alles wirkliche Leben ist Begegnung. '
Ab nun möchte ich dem Forum mehr Raum lassen zur Begegnung. Nicht mehr auf jeden Reiz aufspringen, der mir über den Weg läuft.
Wundert Euch also nicht, dass ich mir eine AUSZEIT nehme.
Denn Ihr habt mir soviel zum Futtern gegeben. Ich habe es OFT im Unverstand in mich reingeschlungen. Nun ist erst mal ein gründliches Verdauen angesagt.
Wundert Euch nicht, wenn von mir erst mal nichts mehr im Forum zu lesen ist.
Euch eine gute Zeit.
LG
Frech
