Leute sagen oft: Ach, da bin ich tolerant. Und meinen damit eigentlich: es ist mir scheissegal.
Am schlimmsten empfinde ich es momentan - wer hätt's erraten? - im Arbeitsumfeld. Es kommt jemand dauernd zu spät oder macht dauernd Pause, während andere weiterarbeiten müssen. Das kann nicht toleriert werden, denn es gibt Regeln an die sich alle halten müssen und es ist anderen gegenüber unfair, sich andauernd Extrawürste zu braten.
Oft höre ich dann: "Ach, ich bin da tolerant, das muss doch jeder selber wissen, wie er damit umgeht." Das bedeutet in meinen Ohren nichts anderes als "Es ist mir scheissegal, es ist mir zu mühsam, mich damit auseinanderzusetzen. Wenn ich auf Einhaltung von Regeln Wert lege, muss ich sie selber ja auch einhalten, das ist mir zu anstrengend..."
Verstehst du ungefähr, was ich meine.
Und es geht weiter: Sind wir tolerant den Muslimen gegenüber, die ihre Töchter zwangsverheiraten? Nein, es ist uns egal. Tolerant können wir sein, wenn wir uns damit auseinandersetzen und eine eigene Haltung dazu entwickeln. Tun wir aber nicht, also ist es uns scheissegal.
Sumosimi
Taat du nee borom djogol, so djoge mu topola.