Kein Arzt, aber sehr gut informiert, in einer klassischen Dynastie einer affektgestörten Familie aufgewachsen und 19 Jahre unbehandelt und 11 Jahre behandelt Bipolar 1 mit psychotischen Spitzen.
Als ich endlich die "korrekte" Diagnose hatte, habe ich so ziemlich alles Fachliche, was mir in die Hand kam, gelesen, damit ich weiterhin selbstbestimmt in der Behandlung bin. Wenn ich schon lebenslang damit umgehen muss, will ich genau wissen, was da geht. Das überlasse ich einfach keinem Anderen auf gut Glück, am Ende muss ich entscheiden, was ich nehme, und was nicht. Wenn Andere das übernehmen, dann ist es Essig mit der Selbstbestimmung. Und ich nehme keine Medikamente, um Anderen einen Gefallen zu tun, sondern um für mich das Meiste an Selbstbestimmung herauszuholen. Ich war niemals eingewiesen und habe mich aus freien Stücken in Behandlung begeben. Ich entscheide auch mit, was ich an Medikamenten nehme, und was nicht. Ist mein Körper, meine Psyche. Ich lasse mich beraten und mir Medikamente verschreiben, aber ich möchte bitteschön soviel Kompetenz dafür haben, wie es geht, am Besten mehr, als mein Arzt oder zumindest genausoviel. Niemand kennt meine Bipolare Störung so lange und so gut, wie ich selbst. Also profitiere ich auch am Meisten davon, wenn ich mich gut informiere und versuche, auf dem Stand der aktuellen Forschung usw. zu sein. Praktisch ist, dass ich ganz gut im Lesen von Fachlektüre bin, da ich ursprünglich aus den Naturwissenschaften komme. Da ist es etwas leichter, Papers richtig einzuordnen, und Studienergebnisse differenziert zu betrachten uns einzuordnen.
Übrigens kenne ich relativ viele Bipolare, die sich mit ihrer Störung so gut auskennen, dass sie mit ihrem Psychiater auf Augenhöhe reden. Sollte man auch anstreben.
LG,
M.